Stuttgart, Esslingen, Ludwigsburg und Verband Region Stuttgart wollen Bundesgartenschau 2043 an den Neckar holen.
Ludwigsburg. „50 Jahre nach der wegweisenden Internationalen Gartenbauausstellung 1993 (IGA 93), die zugleich auch Bundesgartenschau war, könnte es in Stuttgart wieder eine Bundesgartenschau (BuGa) geben – diesmal im regionalen Verbund der befreundeten Nachbarstädte Stuttgart, Esslingen, Ludwigsburg sowie des Verbands Region Stuttgart (VRS)“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Die vier BuGa-Bündnispartner verbindet der Neckar. Dieser soll mit einer Fluss-, Erholungs- und Erlebnislandschaft aufgewertet und stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden.
Gemeinsame Absichtserklärung
„Die Initiative ist ein bedeutender Schritt zur nachhaltigen Transformation des urban-industriellen Landschaftsraums in der Region Stuttgart“, heißt es weiter. Im Fokus stehe die integrative Entwicklung von Stadt, Freiraum und Infrastruktur – im Sinne einer klimaresilienten, sozial gerechten und wirtschaftlich tragfähigen blau-grünen Infrastruktur.
Die Oberbürgermeister Frank Nopper, Matthias Klopfer, Matthias Knecht sowie Regionaldirektor Alexander Lahl haben die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft in Form einer Absichtserklärung über den Vorstoß informiert. Bei einem Pressetermin auf dem Killesberg machten sie ihre Vorstellungen öffentlich.
OB Nopper sagte: „Eine Bundesgartenschau in regionaler Dimension gemeinsam mit unseren Nachbarstädten Esslingen und Ludwigsburg sowie dem Verband Region Stuttgart bietet enorme Chancen. Sie eröffnet insbesondere ganz neue Perspektiven für den uns alle verbindenden Neckar, der sich für kommende Generationen vom reinen Industriefluss zum vitalen Landschaftserlebnis weiterentwickeln kann. Und eine Bundesgartenschau ermöglicht in einem städtebaulich wichtigen Bereich der Landeshauptstadt Stuttgart im wahrsten Sinne des Wortes den Aufbruch zu neuen Ufern.“
So rechtfertigt OB Knecht die Bewerbung
Ludwigsburgs Oberbürgermeister Matthias Knecht betonte: „Die BuGa ist eine Chance, interkommunale Zusammenarbeit neu zu denken – und gemeinsam mit Bürgern, Wirtschaft und Wissenschaft unsere Region voranzubringen. Aber wir verkünden die Bewerbung in einer Zeit, in der die Städte eigentlich andere Sorgen haben. Die strukturelle Unterfinanzierung der Kommunen ist dramatisch, andererseits haben solche Bewerbungen knapp 20 Jahre Vorlauf. Die Bewerbung ist ein klares Signal: Auch in der finanziellen Krise machen sich Region und Städte Gedanken um eine zukunftsfähige Stadtentwicklung. Deswegen ist die Bewerbung zu diesem Zeitpunkt sinnvoll und vertretbar.“
So geht es jetzt weiter
Zur Vorbereitung der BuGa-Bewerbung wird eine Machbarkeitsstudie vergeben. Diese soll Schwerpunkte identifizieren, Potenziale und Herausforderungen bewerten sowie die Umsetzbarkeit der BuGa einschätzen. Die Kosten betragen maximal 262.990 Euro, wobei jeder Partner maximal bis zu 65.747,50 Euro beisteuert. Die Gremien der Partner werden sich in den kommenden sechs Wochen mit dem Vorhaben befassen.
Ludwigsburg hat sich bereits drei Mal für die Ausrichtung einer Landesgartenschau beworben. Bislang immer vergeblich. Der Vorstoß, eine Bundesgartenschau in die Barockstadt zu holen, ist neu. (red)