Was war das denn? Vier Jahre nach einem hitzigen Wortgefecht mit Friedrich Merz (69, CDU) hat sich Ex-Arbeitsminister Hubertus Heil (52, SPD) bei Sandra Maischberger (58) entschuldigt. Allerdings nur halbherzig – und nicht ohne Merz noch mal einen mitzugeben.
Im Bundestagswahlkampf 2021 hatte Merz, damals im Team von Unionskandidat Armin Laschet (64), bei Maischberger gegen Heils ständige Attacken entnervt protestiert: „Herr Heil, jetzt bleiben Sie doch bitte einmal dabei, was ich sage. Jeder Satz wird von Ihnen rumgedreht! Sehr unangenehme Diskussion mit diesem Mann!“
Heils pampige Erwiderung damals: „Dieser Mann ist ein Bundesminister und Ihr Mitbürger, Herr Merz!“
Heil im Gespräch mit Sandra Maischberger (58)
Foto: WDR/Oliver Ziebe
Maischbergers Vermutung jetzt: „Es gibt den Verdacht, dass Friedrich Merz zu impulsiv ist. Man konnte den Verdacht haben, dass Sie das getestet haben in dieser Sendung.“
Heils Einlassung dazu: „Frau Maischberger, Sie haben das selbst geschafft, dass wir beide keine Impulskontrolle in dieser Sendung hatten. Das war keine Sternstunde für uns beide, um das mal zu sagen. Ich habe mich nach der Sendung nicht gut gefühlt. Ich glaube, er auch nicht.“
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Heils Begründung: „Weil uns das bei aller Zuspitzung eigentlich nicht passieren sollte. Streit um die Sache ist wichtig in der Demokratie, aber das war zu persönlich. Also ich fand das keine gute Sendung, dass wir beiden Jungs so die Impulse (gemeint: Impulskontrolle) verloren haben.“
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▶︎ Maischberger prompt: „Sie auch?“ Heil: „Ja, für meinen Maßstab schon. Ich bin ja Niedersachse, wir sind die Brasilianer des Nordens, aber an diesem Punkt ging es auch mit mir durch. Und das war nicht o.k. Das wollte ich eigentlich nicht.“
Aber, so Heil über den Kanzler: „Wir sind uns jetzt in den Koalitionsverhandlungen intensiver begegnet und haben auch miteinander verhandelt.“
Heil danach über sein Aus in der Bundesregierung: „Mir war ziemlich klar, dass ich nicht Minister bleiben konnte, da irgendwann klar war, dass Boris Pistorius Minister bleibt und Lars Klingbeil Finanzminister wurde.“ Zu viele Niedersachsen.
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Heil über die Idee, Fraktionschef zu werden: „Das habe ich tatsächlich überlegt. Aber am Ende des Tages gab es nicht die Unterstützung aus der Parteispitze, die es gebraucht hätte. Es war Wehmut dabei, aus dem Amt zu scheiden, aber es ist keine Bitterkeit dabei.“
Heil über die massive Kritik am Bürgergeld: Der Verzicht auf Sanktionen sei „eher eine Idee der Grünen“ gewesen, und: „Es gab auch ziemlich üble Kampagnen. Wir haben erlebt, dass der niedrige Instinkt, nach unten zu treten, bei einigen Medien, auch bei einigen Boulevardmedien, sehr ausgeprägt ist.“
Heil zum Schluss über Papst Leo XIV.: „Ich bin evangelisch“, aber „ich habe eine natürliche Sympathie: Mein Sohn heißt Leo.“