Viele Zuhörerinnen und Zuhörer sind von der Sammlung ursprünglich mittelalterlicher Gesänge auf Latein und Mittelhochdeutsch und deren zeitloser musikalischer Umsetzung durch Carl Orff fasziniert. In diesem Konzert wird die selten zu hörende Fassung für zwei Klaviere und Schlagwerk aufgeführt. Orff hatte sie selbst in den 1950er Jahren bei einem seiner Schüler in Auftrag gegeben. Die Stimmen der Schlaginstrumente sind aus der Originalfassung, auch die großen und virtuosen Chorpartien und die Soli sind unverändert. Die ursprüngliche Orchesterfassung klänge in der Stadtkirche Durlach überbordend. Durch die Kammermusik-Fassung kann man sich in diesem exzellenten Konzertraum an den mitreißenden Rhythmen und den zahlreichen auch durch den Chor umgesetzten Klangfarben erfreuen.
Den Klavierpart übernimmt das Klavierduo Eckerle, das sich insbesondere auf Raritäten der Klaviermusik spezialisiert hat. So umfasst die Discographie der deutsch-japanischen Formation einige Ersteinspielungen wiederentdeckter Musik der Romantik zu vier Händen.
Für die kurze, aber extrem anspruchsvolle Tenor-Partie konnte mit Joaquin Asiain einer der weltweiten Spezialisten überhaupt gewonnen werden. Wie bereits über 200 Male zuvor schlüpft er auch bei der Durlacher Aufführung in die Rolle des aufgespießten und über dem Feuer schmorenden Schwans, der in den wortwörtlich allerhöchsten Tönen sein unmittelbares durch Koch und Oberkellner herbei geführtes Ende singend beklagt.
Das Bass-Solo übernimmt Armin Kolarczyk. Er ist zunächst in der Wirtshaus-Szene zusammen mit den Herren der Durlacher Kantorei zu erleben. Im darauffolgenden Minne-Bild wirkt er zusammen mit der Sopranistin Carmen Buchert.
An mehreren Stellen sieht Orff eine weitere Chorgruppe in hoher Lage vor, die er mit „Raggazzi“ bezeichnet. Doch der Komponist selbst besetzte mehrmals nicht ausschließlich mit Knabenstimmen. Diese Abschnitte übernehmen bei dieser Aufführung die jungen Sängerinnen und Sänger aus dem Mädchenchor 2 und dem Knabenchor 2 der Durlacher Singschule.