Am Montag, den 19. Mai 2025, haben mehrere hundert Taxifahrer in Paris und der Region Île-de-France gegen eine geplante Neuregelung der Vergütung für Patiententransporte demonstriert. Die Proteste führten unter anderem auf den Autobahnen A6 und A13 zu erheblichen Verkehrsbehinderungen, insbesondere im Département Yvelines.

Zentrum der Kundgebung war der Boulevard Raspail im 7. Arrondissement von Paris, wo sich seit dem frühen Morgen zahlreiche Taxis versammelten. Geplant war zudem ein Demonstrationszug in Richtung Verkehrsministerium am Boulevard Saint-Germain. Nach Angaben der Fédération Nationale des Taxis (FNDT) beteiligten sich landesweit über 5.000 Fahrzeuge an dem Protesttag.

Kritik an neuer Vereinbarung mit der Krankenversicherung 

Auslöser des Protests ist eine von der nationalen Krankenversicherung (CNAM) vorgesehene neue Vergütungsregelung für Krankentransporte, die zum 1. Oktober 2025 in Kraft treten soll. Diese sieht vor, dass die Bezahlung künftig auf Basis einer Betreuungspauschale und eines kilometergestaffelten Tarifs erfolgt, der sich an den regional festgelegten Preisen orientiert. 

Nach Einschätzung der FNDT würde diese Reform für viele Vertragstaxis zu einem Umsatzrückgang von 30 bis 40 Prozent führen.

Forderungen nach strengerer Regulierung von VTC-Plattformen 

Neben der Kritik an der neuen Vergütungsregelung richten sich die Proteste auch gegen die zunehmende Konkurrenz durch VTC-Dienste (Voitures de Transport avec Chauffeur), die über Plattformen wie Uber angeboten werden. Die Taxiverbände fordern eine striktere Anwendung der bestehenden Vorschriften für VTC-Anbieter, um aus ihrer Sicht unlauteren Wettbewerb zu unterbinden. 

Darüber hinaus verlangt die FNDT ein interministerielles Treffen unter Beteiligung der zuständigen Ressorts, um über die Zukunft des Taxi-Gewerbes zu beraten.

Ein ähnliches Bild zeigt sich derzeit in Deutschland: Auch hier wird gegen Preis- und Sozialdumping durch Anbieter wie Uber und Bolt demonstiert. Unter dem Motto „Mindestentgelt jetzt“ verlangt die Branche faire Wettbewerbsbedingungen und die Einführung von Mindestfahrpreisen.

Weitere Protestaktionen in mehreren Städten 

Parallel zur Großdemonstration in Paris kam es auch in anderen französischen Städten zu Mobilisierungen. In Marseille, Lyon und Pau beteiligten sich ebenfalls zahlreiche Taxifahrer an den Protestaktionen. Die FNDT schließt eine Ausweitung oder Verlängerung der Maßnahmen nicht aus, abhängig vom weiteren Verlauf der Gespräche mit den Behörden.