Fall in Frankreich
Pizzabäcker kocht Nachbarn nach missglücktem Einbruch

20.05.2025, 10:52 Uhr

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In der französischen Provinz verschwindet im Februar 2023 ein Mann, der ein abgelegenes Haus renoviert. Bei ihren Ermittlungen stößt die Polizei zunächst auf Ungereimtheiten. Doch dann gesteht ein Verdächtiger etwas, das sie nicht für möglich gehalten hatten.

Seit Montag wird in Frankreich einem Paar der Prozess gemacht, dem Ungeheuerliches vorgeworfen wird. Philippe S. und seine Lebensgefährtin Nathalie C. sollen einen Mann getötet und gekocht haben. Außer ihnen ist noch ein weiterer Komplize angeklagt.

Zu der Tat kam es französischen Medienberichten zufolge im Februar 2023 im Süden des Landes. S. überfiel demnach den 60-jährigen George Meichler, der in einem abgelegenen Haus in seiner Nähe lebte. Anwalt Luc Abratkiewicz, der S. vertritt, sagte dem britischen „Telegraph“, S. habe damals ein Leben voller Alkohol und Drogen geführt und dann die „völlig verrückte Idee“ gehabt, „seinen Nachbarn auszurauben“. Während S. das Haus durchsuchte, wurde Meichler geknebelt und gefesselt. „Es ging schief, er starb … Er machte einen schweren Fehler“, fügte der Anwalt hinzu.

Gleichzeitig meldeten sich Meichlers Ex-Lebensgefährtin und eine Tochter bei der Polizei. Die frühere Lebenspartnerin erreichte ihn nicht, die Tochter hatte eine eigenartige SMS von ihrem Vater bekommen. Ihr Vater schicke nie SMS und schon gar nicht eine, in der er sich für eine Reise abmeldet, begründete sie ihre Sorge.

Schreckliche Details

Bei ihren Ermittlungen stieß die Polizei auf das Auto des Vermissten, gefahren wird es von S. und seiner Lebensgefährtin. Angeblich hatte Meichler, den alle nur „Diego“ nennen und der zurückgezogen lebte, ihnen das Auto anvertraut, damit sie seine Hühner füttern können. Doch bei der Untersuchung des Wagens fanden die Ermittler Blutspuren und Plastikbeutel mit menschlichen Leichenteilen.

S. ist Koch und betrieb früher eine Pizzeria. Später gab er sich in einem Ökodorf als „Druide“ aus, wurde aber nach Gewaltvorfällen rausgeworfen. In der Vernehmung sagte er schließlich: „Was ich Ihnen jetzt erzähle, ist schrecklich. Es wird schwer für Sie zu hören sein.“ Dann gab er zu, Meichler getötet, seine Leiche zerstückelt und einige Stücke gekocht zu haben.

Seiner Aussage zufolge habe er zwei Tage gebraucht, um die Leiche seines Opfers zu beseitigen. Teile habe er verbrannt, andere mit Gemüsebrühe gekocht, um den Geruch zu überdecken und die Einäscherung zu beschleunigen. So habe er es in Nepal gelernt.

Der Komplize, ein 27-jähriger früherer Totengräber, gestand, an wesentlichen Teilen der Tat beteiligt gewesen zu sein. Die Lebensgefährtin von S. bestritt hingegen jegliche aktive Beteiligung, sie habe nur teilweise Kenntnisse dazu gehabt. Das Urteil wird schon in dieser Woche erwartet.