Wer seine Prüfung nicht bestanden hatte oder mit seiner Note unzufrieden war, konnte sich an Andreas L. wenden, das hatte sich schnell herumgesprochen im Bereich Wirtschaftswissenschaften an der Uni Duisburg-Essen. Der junge Tutor, selbst damals noch Student, nahm dann Umschläge entgegen, in denen Name, Prüfungsfach und Matrikelnummer notiert sein sollten – und eine entsprechende Summe Bargeld beigelegt. Angefangen bei 40 Euro für 0,3 Notenpunkte Verbesserung bis hin zu 500 Euro für das Bestehen einer Prüfung waren fällig – dann korrigierte Nicole T., die Sekretärin im Prüfungsbereich, die Noten wie gewünscht nach oben. Besser gesagt: sie manipulierte.
