In Volksdorf wurde jetzt die kleinste Galerie Vorpommerns eröffnet. Zur Einweihung fanden sich am Sonnabend gut hundert Besucher auf dem Dorfplatz ein.

Fröhliche Kinderstimmen an einem guten Ort

Wie es dazu kam, berichtete Sabine Berendse, die gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Paul Torsten Hahn dieses kulturelle Highlight ins Leben rief. „Als Paul und ich vor vier Jahren erstmals in Volksdorf ankamen, hörten wir fröhliche Kinderstimmen und viel Gelächter,“ schaute sie zurück. „Sofort war uns klar: Hier sind wir richtig, und hier werden wir jetzt leben.“

Nachdem das Paar dann sein Haus bezogen hatte, bekam der Nachwuchs mit, dass der neue Dorfbewohner Künstler ist – „und ihre Neugier kannte keine Grenzen“, meinte Sabine Berendse. „Als Paul dann erzählte, dass er Maler und Bildhauer ist, war es um die Kinder geschehen. Sie besuchten uns, brachten Bilder und Staffeleien mit und baten um Hilfe, um für ihre Mamas etwas zu malen. Wir waren erstaunt und erfreut über soviel Interesse.“

Sabine Berendse, Agnetha Ziese und Paul Torsten Hahn ( v.l. ) bei der Eröffnung.

Sabine Berendse, Agnetha Ziese und Paul Torsten Hahn ( v.l. ) bei der Eröffnung. (Foto: Ralf Scheunemann)

So entstand auch die Idee, eine Galerie zu gründen, in der Bilder und Kunstwerke der Kinder ausgestellt werden, erklärte Sabine Berendse. Es sei wichtig, einen Ort zu schaffen, der den jungen Menschen zeigt, dass sie Teil der Demokratie und ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft sind. Und deshalb planen Paul Torsten Hahn und Sabine Berendse, in regelmäßigen Abständen weitere Ausstellungen in Verbindung mit einer Vernissage zu organisieren.

Unterstützung durch Deutsche Stiftung für Ehrenamt

Möglich wurde dieses kulturelle Angebot dank einer finanziellen Unterstützung durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt. Besonderer Dank gilt, wie Sabine Berendse anmerkte, den Anwohnern des kleinen Dorfes. So stellten Anja Arndt und Carsten Tietböhl den Grund und Boden zur Verfügung, auf dem die Ausstellungsvitrinen aufgestellt wurden. Beim Einbetonieren halfen die Eltern Anja und Barnet Ziese, Thomas Winkler, Sarah Dittrich und die Kinder Ida, Lennard, Agnetha, Amelie und Rio tatkräftig mit.

Die Besucher sind gespannt darauf, was für Bilder die Abdeckungen noch verbergen.

Die Besucher sind gespannt darauf, was für Bilder die Abdeckungen noch verbergen. (Foto: Ralf Scheunemann)

Der Dank von Sabine Berendse galt auch den Nossendorfern Christine Dunkel und Werner Wirdemann, die dafür sorgen, dass die kleine Galerie in den sozialen Medien präsent ist. „Wir haben in Volksdorf eine neue Heimat gefunden und wollen die Menschen auf unserem weiteren Weg mitnehmen“, bekräftigte Paul Torsten Hahn, bevor er die abgedeckten Ausstellungsvitrinen enthüllte. Unter dem Beifall der anwesenden Gäste waren nun Bilder der zehnjährigen Agnetha Ziese zu sehen.

Agnetha malt gern Tiere, Landschaften und den Himmel

„Ich male die Bilder aus meinen Gedanken heraus – besonders gern Tiere, Landschaften und den Himmel“, erklärte die Zehnjährige. „Vor zwei Jahren schenkte Mama mir einen Farbkasten und eine Leinwand, da legte ich los.“ Mama Anja merkte an, dass es dafür einen guten Grund gab: „Agnetha hatte ihre Kunstwerke auf die Tapeten gemalt, also musste Ordnung in dieses Hobby“, lachte sie.

Auch ein Stein mit Informationstafel wurde mit aufgestellt.

Auch ein Stein mit Informationstafel wurde mit aufgestellt. (Foto: Ralf Scheunemann)

Agnethas Eltern und Bruder Noah sind stolz auf die kleine Künstlerin: „Bei Interesse können Liebhaber Agnethas Bilder gern kaufen, mit den Erlösen kann ihre Ausrüstung erweitert werden“, so Papa Barnet. „Wir sind gespannt, wo diese Reise hingehen wird.“ Bei den Besuchern kam die Ausstellung sehr gut an. „So etwas hat es hier noch nie gegeben“, sagte Petra Seitz. „Es ist prima, dass Frau Berendse und Herr Hahn sich so mit den Kindern beschäftigen.“

„Kunst ist neu für unser Dorf“, sagte auch Karin Krüger. „Es ist schön, dass die Kinder mit einbezogen werden. Durch Sabine Berendse und Paul Hahn kam frischer Wind in unser Dorfleben.“ Agnethas Oma Margrit Ziese nickte: „Agnetha malt sehr gern, sie hat auch mich schon porträtiert. Ich freue mich sehr für meine Enkelin.“