Russland bombardiert weiter – das ist das Ergebnis des Trumpschen Friedenstelefonats. Doch so verheerend die Verhandlungsstrategie von US-Präsident Donald Trump für die Ukraine und den Westen sein mag, für eines muss man ihm danken: Mit seinem Scheitern hat Trump die Friedensfantasien der Kreml-Freunde aus aller Welt als naive Märchen entlarvt.

Waffenstillstand – und zwar sofort. Das ist das Mantra von AfD-Chefin Alice Weidel, Linke/SED-Urgestein Gregor Gysi und BSW-Frontfrau Sahra Wagenknecht. Sie behaupteten, die Nato-Staaten würden den Krieg mit ihren Waffenlieferungen an die Ukraine anheizen. Dabei würde Putin die Waffen schon ruhen lassen, wenn der Westen nur auf ihn zuginge.

AfD-Chefin Alice Weidel (46) am 11. April 2025: „Pistorius kündigt neue Waffenlieferungen an die Ukraine an. Damit ist klar: Die KleiKo setzt den verhängnisvollen Eskalationskurs der Ampel fort! Das ist brandgefährlich! Wir müssen die Bemühungen der USA um einen Waffenstillstand unterstützen!“

AfD-Chefin Alice Weidel (46) am 11. April 2025: „Pistorius kündigt neue Waffenlieferungen an die Ukraine an. Damit ist klar: Die KleiKo (Kleine Koalition, d. Red.) setzt den verhängnisvollen Eskalationskurs der Ampel fort! Das ist brandgefährlich! Wir müssen die Bemühungen der USA um einen Waffenstillstand unterstützen!“

Foto: Michael Kappeler/dpa

Gregor Gysi am 26. November 2024: „Statt mit Raketen im Ukraine-Krieg weiter zu eskalieren, muss dringend deeskaliert werden. Wir brauchen Diplomatie. Deeskalation! Ein Waffenstillstand wäre für die Menschen in der Ukraine im Moment das allerwichtigste.“

Linken-Politiker Gregor Gysi (77) am 26. November 2024: „Statt mit Raketen im Ukraine-Krieg weiter zu eskalieren, muss dringend deeskaliert werden. Wir brauchen Diplomatie. Deeskalation! Ein Waffenstillstand wäre für die Menschen in der Ukraine im Moment das Allerwichtigste.“

Foto: Peter Müller BILD

Sahra Wagenknecht am 25. November 2024: „Wir helfen den Menschen in der Ukraine nicht mit Taurus-Raketen, sondern mit einem raschen Waffenstillstand.“

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht (55) am 25. November 2024: „Wir helfen den Menschen in der Ukraine nicht mit Taurus-Raketen, sondern mit einem raschen Waffenstillstand.“

Foto: Fabian Matzerath / BILD

Trump tat genau das – auf Putin zugehen – und noch mehr: Er telefonierte mit Putin und bot ihm die Aufhebung der Sanktionen an. Er fuhr die militärische Unterstützung der Ukraine herunter und stellte Cyber-Angriffe gegen Russland ein. Er machte Russland nicht einmal mehr für den Überfall auf die Ukraine verantwortlich. Und unter Beifall des Kreml demütigte er den ukrainischen Präsidenten vor den Augen der Welt im Oval Office.

Dafür hatte Trump nur eine einzige Bitte von Putin: 30 Tage Waffenruhe. Doch der russische Machthaber dachte nicht einmal daran, sich darauf einzulassen.

Der Grund dafür ist nicht hochkomplex, sondern ganz einfach: Ein Diktator, der seine Armee in den Krieg schickt, dreieinhalb Jahre Krieg führt und sich weigert, den Krieg für 30 Tage zu pausieren – der möchte eben Krieg führen.

Will keine Waffenruhe: Kreml-Diktator Wladimir Putin (72)

Will keine Waffenruhe: Kreml-Diktator Wladimir Putin (72)

Foto: ALEXANDER KAZAKOV/AFP

Putin versucht gar nicht, seine Absicht zu verbergen. Über sein Ziel in der Ukraine sagte er: „Das Wichtigste für uns ist, die eigentlichen Ursachen dieser Krise zu beseitigen.“

Was vernünftig klingt, ist in Wahrheit eine Kriegserklärung. Als „Ursache“ betrachtet Putin die Existenz der freien Ukraine. Die „Beseitigung“ der Ursache ist demzufolge die Unterwerfung der Ukraine.

Jetzt, da Trump ihre Strategie ausprobiert und grandios gescheitert ist, sollten AfD, Linke und BSW sich ehrlich machen. Wenn es ihnen egal ist, dass Russland die Ukraine unterwirft, dann sollten sie es so sagen. Sie müssten dann nur erklären, wie und wo sie Putins Armee Einhalt gebieten möchten: in Estland, in Polen oder – wie Russlands Propaganda es täglich fordert – in Berlin.