Das riecht schon schwer nach Halbfinale.

Die MLP Academics Heidelberg gewinnen gegen den Hauptrunden-Dritten Niners Chemnitz auch ihr zweites Spiel in den Viertelfinal-Play-offs der Easycredit Basketball-Bundesliga. 74:70 heißt es diesmal, nachdem die Heidelberger am Sonntag mit einem 93:90-Auswärtssieg in die Serie gestartet waren.

Deutlich weniger Punkte als in Spiel eins, aber keinesfalls weniger spektakulär. Ganz im Gegenteil.

Wilde Szene in der BBL: Basketball-Ronaldo haut Trainer umTeaser-Bild

Quelle: BILD / Dyn13.05.2025

Dyn-Kommentator Stefan Koch: „Heidelberg legt los, wie es sich alle hier erwünscht und erhofft haben.“ Nach dreieinhalb Minuten (12:5) nimmt Chemnitz-Coach Rodrigo Pastore schon die erste Auszeit. Und ist mächtig angefressen, faltet seine Spieler ordentlich zusammen: „Wo ist die Intensität, über die wir gesprochen haben? Ich will Druck auf den Ball.“

Danach wird’s tatsächlich besser, die Niners machen direkt sechs Punkte in Folge. Mehr noch: Mitte des zweiten Viertels gehen sie erstmals seit Minute eins in Führung (23:26 aus Heimsicht). Die hält jedoch nicht bis zur Pause. Weil Heidelbergs Michael Weathers für DIE Szene der bisherigen Play-offs sorgt.

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Foto: BILD

Zehn Sekunden vor der Halbzeit ist Chemnitz bei 33:33 in Ballbesitz, startet noch einen Angriff. Doch Jakob Gilyard verzettelt sich, bleibt tief in der gegnerischen Hälfte hängen. An Weathers, der 1,9 Sekunden vor Ablauf der Uhr den Ball klaut.

BBL-Star wirft über das gesamte Spielfeld – und trifft!

Klar ist: In eine aussichtsreiche Wurfposition kommt er in Anbetracht der Zeit nicht mehr. Also versucht er es ungefähr von der Höhe der eigenen (!) Dreierlinie einfach übers ganze Feld – und trifft übers Brett! Die Halle steht kopf, Weathers ist kaum noch zu halten, klatscht mit jedem ab, der ihm über den Weg läuft. Was für Szenen im SNP Dome.

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Doch: Hat der Ball noch vor Ertönen der Pausensirene die Hand von Weathers verlassen? Oder ergeht es ihm so, wie vor wenigen Wochen Bonns Rivaldo Soares, dessen sensationeller Dreier aus fast identischer Entfernung nicht mehr zählte? Die Schiris schauen sich die Bilder nochmal an. Das Urteil: „Klare drei Punkte“ – irre! 36:33 für die Academics zur Pause durch den Buzzer Beater des Jahres.

Weathers-Teamkollege Marcel Keßen schmunzelnd im Dyn-Halbzeit-Interview: „Den haben wir heute im Training noch geübt.“

Obwohl sich Heidelberg im zweiten Durchgang zwischenzeitlich auf Plus 8 absetzen kann, wird es wie schon zum Auftakt eine Partie auf Messers Schneide. 1:17 Minuten vor Schluss führen die Academics mit 69:68. Einen Statement-Dunk von Kevin Yebo kontert Weathers im direkten Gegenzug (71:70).

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Die letzte Minute dauert eine halbe Ewigkeit: Ballverlust Chemnitz, noch 48 Sekunden. Keßen verpasst für Heidelberg den Dreier, doch der Ball landet wieder bei den Hausherren. Genauer gesagt, bei Damariae Horne. Der zielt 15 Sekunden vor Ende genauer – drei Punkte! Die Halle steht.

74:70 für die Academics. Nochmal Auszeit Chemnitz. Was passiert noch? Niners-Star DeAndre Lansdowne verlegt den Dreier. Auszeit und Ballbesitz Heidelberg. Doch die schenken die Kugel her. Chemnitz verwirft zwei Freiwürfe. Nochmal Auszeit und Ballbesitz Heidelberg. Aus!

Erfolgreichster Werfer an diesem denkwürdigen Abend ist Niners-Profi Victor Bailey mit 21 Punkten. Der beste aber ist Weathers …

Der US-Boy (16 Punkte) anschließend am Dyn-Mikro: „Es war ein wildes Spiel für uns, Auf und Ab die ganze Zeit.“ Zu seinem Sensations-Wurf: „Wir üben das ab und zu im Training. Es war einfach Glück heute.“

Weiter geht die spektakuläre Best-of-five-Serie am Sonntag (16.30 Uhr/Dyn) in Chemnitz, wo Heidelberg das Halbfinale schon klarmachen kann.