Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich entschärftBombenfund in Köln – Stadtteil musste evakuiert werden
02:30 min
Auch Uniklinik betroffen
Evakuierung nach Bombenfund in Köln
20. Mai 2025 um 18:21 Uhr
Großeinsatz rund um den Leiblplatz in Köln: Eine Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg sorgt für Aufregung. Ein ganzer Stadtteil wird evakuiert, auch das Uniklinikum Köln ist betroffen. Patienten müssen verlegt werden, Operationen fallen aus. Am Nachmittag gibt es Entwarnung – die Bombe ist erfolgreich entschärft.
Alle müssen raus – auch Klinik betroffen
Rund 300 Meter um den Fundort herrscht am Dienstag (20.05.) Ausnahmezustand. Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt gehen von Tür zu Tür. Alle Anwohner müssen raus. Auch die 83-jährige Renate Grein. Sie hat schon viele Evakuierungen erlebt – doch so nah war eine Bombe noch nie an ihrem Haus: „Was jetzt gemacht worden ist, macht einen doch schon ein bisschen unruhig, muss ich sagen“, so die Seniorin. „Mit dem Container aufstellen und den ganzen Vorarbeiten. Das war schon ein bisschen heftig. „Besonders heikel: Die Bombe liegt in der Nähe am Bettenhaus der Uniklinik Köln. Dort müssen etwa 150 Patienten innerhalb des Gebäudes verlegt werden – darunter auch zehn auf der Intensivstation. Schon am vergangenen Wochenende (17/18.05.) wurden rund 1.000 Patienten vorzeitig entlassen. „Wir haben übers Wochenende schon begonnen, Patientenzimmer im sicheren Bereich zu belegen“, erklärt Klinikdirektor Prof. Edgar Schömig.
Gespenstische Leere in der Kölner Südstadt
Leere Straßen, geschlossene Fenster, gespenstische Ruhe. Nur Polizei und Ordnungsamt sind in der Sperrzone unterwegs. Rund 300 Meter weiter ist die Sperrzone vorbei. Hier sitzen Studenten, Patienten und Mitarbeiter der Klinik und warten. Gegen 13:30 Uhr gab es dann die Erleichterung: Die Bombe ist entschärft. Philipp Blens vom Kampfmittelräumdienst war mit seinem Team vor Ort. Keine einfache Aufgabe – der Zünder war fest mit der Bombe verkrustet. „Es hat erst mal eine ganze Zeit lang gedauert, bis wir die ganze Verkrustung abhatten“, erklärt Blens .Ein gefährlicher Job – der in Köln auch in Zukunft gebraucht wird. Experten gehen davon aus, dass noch Hunderte Blindgänger im Boden liegen. Die Bombenräumer werden also noch Jahrzehnte zu tun haben.