Liebe Leserin, lieber Leser,
eine
letzte Frage zum HSV-Aufstieg: Haben Sie Kinder, die HSV-Fans sind?
Wenn ja, geben Sie doch ein kurzes Signal an hamburg@zeit.de
(Betreff: HSV) – wir hätten da nämlich ein paar Fragen.
Und
damit zu einer anderen Hamburger Institution, die – wenn alles gut
läuft – in der nächsten Saison wieder in die erste Liga
aufsteigen könnte. Über den Zeitpunkt des Abstiegs gehen die
Meinungen auseinander, es gibt sogar vereinzelt Stimmen, die das Haus
immer noch in der Top-Liga wähnen, und ein fester Glaube ist ja
etwas Schönes.
Ich
spreche von der Staatsoper.
Seit
2015 ist Georges Delnon ihr Intendant und Kent Nagano
Generalmusikdirektor, am Sonntag fand die letzte Premiere ihrer –
mit großen Hoffnungen begonnenen, dann aber ein wenig glücklos
verlaufenen – Hamburger Amtszeit statt. Das Finale war eine
Uraufführung: Die
dunkle Seite des Mondes, ein
Faust-Oppenheimer-Babylon-Berlin-Verschnitt, geschrieben von Unsuk
Chin. Es wäre fies, den Abend als symptomatisch für die Jahre mit
Delnon und Nagano zu bezeichnen, tatsächlich aber wäre den beiden
ein Hamburger Finale zu wünschen gewesen, bei dem man nicht in
erster Linie um die fehlende Courage der Mitwirkenden trauert, das
Werk um mindestens anderthalb Stunden zu kürzen.
Na
ja.
Am
darauffolgenden Morgen begann der Vorverkauf für die neue Spielzeit,
die erste in der Intendanz von Tobias Kratzer, mit Omer Meir Wellber
als Generalmusikdirektor. Schaffen sie den Wiederaufstieg? In Städten
mit Hafen haben die Menschen noch Hoffnung: Schon vor Kassenöffnung
standen die Menschen Schlange.
Ich wünsche Ihnen einen
schönen Tag!
Ihr
Florian Zinnecker
WAS HEUTE IN HAMBURG WICHTIG IST
© Sebastian Christoph Gollnow/dpa
Der
Fußballtrainer Felix
Magath ist nicht als Kandidat zur Präsidentenwahl des Hamburger SV
zugelassen
worden. Wie das „Abendblatt“ berichtete, konnte der 71-Jährige bei
seiner Präsentation den Beirat inhaltlich nicht überzeugen.
Daraufhin habe das Gremium die Kandidatur für die
Mitgliederversammlung am 21. Juni abgelehnt. Magath war für eine
Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
© ZON
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Ein
Dreivierteljahr nach dem tödlichen Sturz einer 36-Jährigen aus dem
vierten Stock eines Wohnhauses in Eilbek beginnt
heute der Prozess gegen ihren Ex-Freund.
Der Angeklagte, der im November von Italien nach Deutschland
ausgeliefert wurde, soll am 17. August 2024 mit seiner Ex-Freundin in
deren Wohnung in einen Streit geraten und gegen sie gewalttätig
geworden sein. Die Frau soll laut Gericht daraufhin in Panik geraten
und über das Geländer des Balkons gestiegen sein. Dem Angeklagten
wird Körperverletzung mit Todesfolge und Totschlag durch Unterlassen
vorgeworfen, teilte das Gericht mit.
Auf
der Suche nach Beweisen gegen
eine mutmaßliche Drogenbande
hat die Polizei in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein
etliche Wohnungen durchsucht. Dabei seien etwa ein Kilogramm
Marihuana und mehr als 20.000 Euro in bar entdeckt worden. Zudem
seien diverse Mobiltelefone und Speichermedien sichergestellt worden.
Außerdem sei ein 23 Jahre alter Mann als mutmaßlicher Haupttäter
verhaftet worden, teilte die Polizei mit. Insgesamt werden neun
Männer und eine Frau im Alter von 21 bis 27 Jahren verdächtigt, mit
Kokain und Cannabis in nicht geringer Menge gehandelt zu haben.
In aller Kürze
• In
der Nacht zu Dienstag soll ein 19-jähriger Mann versucht haben, in
ein Restaurant im Niendorfer Gehege einzubrechen.
Die Polizei nahm ihn fest, nachdem er die Besatzung eines
Streifenwagens nach dem Weg gefragt hatte. Gegen den Mann lagen
bereits zwei Haftbefehle wegen Diebstahls vor •
Auf dem Gelände des Aluminiumwerks in Altenwerder hat am Dienstag
ein
Kühlturm gebrannt.
Über dem Hafen stieg eine Rauchsäule auf, die weithin sichtbar war.
Menschenleben seien nicht in Gefahr gewesen, hieß es •
Einsatzkräfte der Feuerwehr Hamburg haben in der Nähe der
Argentinienbrücke in Wilhelmsburg eine leblose
Person aus der Elbe
geborgen
THEMA DES TAGES
© Spencer Davis/unsplash.com
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Steigende Preise,
weniger Gäste: Viele Restaurants kämpfen ums Überleben. Doch
TikTok und Instagram sorgen in Hamburg für Hypes. Kann Social Media
die Gastronomie retten? Der Frage geht ZEIT-Autor Tom Kroll nach;
lesen Sie hier einen Auszug aus seinem Artikel.
In
der Hamburger Gastronomiewelt ist Lisa Greis eine mächtige Frau.
Eines Morgens im Frühjahr steigt sie an der Haltestelle Osterstraße
aus dem Bus, zieht den Schal zurecht und marschiert durch Eimsbüttel.
Ihr Ziel ist das Trucys, ein Café mit Raffaello-weißen Tischen und
pinken Aufstellern mit QR-Codes. Ein Schild verkündet: „Having
Coffee & Cinnamon Rolls is all the Therapy you need.“
„Ein
typisches Mit-Vergnügen-Café“,
kommentiert sie gut gelaunt. Von der Seite nähert sich eine
Radfahrerin – Greis’ Kollegin ist da. Es kann losgehen.
Die
28-Jährige ist Redakteurin beim Stadtmagazin
Mit
Vergnügen. Über 140.000 Hamburgerinnen und Hamburger folgen ihrem Team auf
Instagram. Mit ihren kurzen Videos, die sie für Mit
Vergnügen erstellt, zaubert Greis
lange Schlangen vor Hamburger Cafés, Imbisse und Restaurants. Sie
entscheidet mit, welcher neue Imbiss in der Stadt als Nächstes viral
geht, wo die Stadt am Wochenende bruncht und wo sie abends ihre
Cocktails trinkt.
Im
Sommer etwa sorgte der Ufo-Döner (Z+), der mit einem speziellen Waffeleisen
rundum verschlossen wird, für Hunderte Meter lange Schlangen in der
Mönckebergstraße. Auch Mit Vergnügen
trug mit einem Clip über den Döner seinen Teil dazu bei.
Für
manche Gastronomen kann Greis’ Besuch den Unterschied zwischen
hohem Umsatz und Flop bedeuten. In Zeiten, in denen sich immer
weniger Menschen einen Restaurantbesuch leisten können, buhlen die
Gastronomen daher um die Gunst der Food-Influencer. Der Marktführer
in Hamburg heißt Geheimtipp
und erreicht auf Instagram 400.000
Follower.
Wie
viel Einfluss eine gute Social-Media-Präsenz auf den Erfolg eines
Gastronomiebetriebs hat, lesen
Sie weiter in der ungekürzten Fassung auf ZEIT ONLINE.
DER SATZ
© Jakob Weber/ZEIT ONLINE
„Ich
würde Sie bitten, nicht mehr auf dieser Nummer anzurufen.“
Im
Mai 2024 ging ein Video viral, in dem Feiernde in einer Bar auf Sylt
ausländerfeindliche Parolen singen. Ein Jahr später versuchte die
ZEIT-Redakteurin Hannah Knuth, die
Sängerinnen und Sänger aufzuspüren.
DARAUF KÖNNEN SIE SICH FREUEN
Das
Literaturfestival „Hamburg
liest die Elbe“ läuft noch bis zum 6. Juni. Ein
Blick ins Programm lohnt sich, es finden täglich mehrere
Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten in Hamburg statt. Heute
Abend zum Beispiel lesen Katharina Hagena und Malte Borsdorf im
Musikpavillon in Planten un Blomen.
„Hamburg
liest die Elbe“, bis 6. Juni
MEINE STADT
Im Anflug © Maike Grützediek
HAMBURGER SCHNACK
Bei
der Aufstiegsfeier des HSV auf dem Rathausmarkt singen Hunderte Fans
im Chor: „Nie mehr zweite Liga! Nie mehr! Nie mehr!“ Eine Frau sagt
leise, aber hörbar zu sich selbst: „Vorsicht, Freunde, so deutlich
war der Abstand jetzt auch nicht …“
Gehört
von Florian Zinnecker
Das war
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