Newsblog zum Ukraine-Krieg
USA warten auf Putin-Vorschlag – Selenskyj fordert Führung
Aktualisiert am 21.05.2025 – 07:55 UhrLesedauer: 15 Min.
Der US-Außenminister Marco Rubio (l.) und Präsident Donald Trump (r.) warten auf einen Vorschlag aus Moskau. (Quelle: IMAGO/Pool/ABACA/imago)
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Die USA warten auf einen Vorschlag aus dem Kreml. Der ukrainische Präsident warnt die US-Regierung. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Nach dem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin erwarten die Vereinigten Staaten nun einen konkreten Vorschlag aus Moskau für eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine. Wie US-Außenminister Marco Rubio bei einer Anhörung im US-Senat erklärte, habe Putin signalisiert, dass Russland einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten werde – dieser könne dann den Weg für weiterführende Verhandlungen ebnen.
Rubio betonte, dass man aus dem Inhalt des russischen Vorschlags Rückschlüsse auf das strategische Denken Moskaus ziehen könne: „Ich glaube, Putin wird immer dann zu einem Abkommen bereit sein, wenn er überzeugt ist, dass es seinen Interessen dient – den Interessen Russlands und seiner eigenen Weltsicht.“
Trotz der zurückhaltenden Haltung der Vereinigten Staaten sprach sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj deutlich für eine führende Rolle Washingtons in möglichen Friedensverhandlungen aus. In seiner abendlichen Videobotschaft betonte er: „Es ist Amerika, das von Russland gefürchtet wird, und es ist der amerikanische Einfluss, der viele Leben retten kann, wenn er als Druckmittel eingesetzt wird, um Putin zur Beendigung des Krieges zu bewegen.“
Gleichzeitig lobte Selenskyj das 17. Sanktionspaket, das die EU am Dienstag verabschiedet hatte. „Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung, und es sollte so viele Sanktionsschritte geben, wie nötig sind, damit Russland sich für den Frieden interessiert und den vollen Preis für seine Aggression und seinen Wunsch, den Krieg zu verlängern, zu spüren bekommt“, sagte er. Es gebe einen Sanktionsbeschluss des Vereinigten Königreichs und der EU, „und es wäre gut, wenn auch die Vereinigten Staaten dazu beitragen würden“.
15.00 Uhr – Für den Präsidenten des Chemieverbands, Markus Steilemann, gibt es kein Zurück zu russischen Gasimporten im großen Stil. Er warnt in einem Interview davor, wieder russisches Gas zu importieren, sollte in der Ukraine einmal Frieden herrschen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Kanzleramtschef Thorsten Frei wirft Russland vor, kein wirkliches Interesse an einer Waffenruhe in der Ukraine zu haben und auf Zeit zu spielen. Gerade in den vergangenen Tagen sei deutlich geworden, „dass Russland ganz offensichtlich gar kein Interesse daran hat, dass die Waffen schweigen“, sagte der CDU-Politiker in der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“. „Ganz im Gegenteil. In den letzten Tagen haben die Drohnenangriffe noch mal zugenommen, auch an Schärfe zugenommen.“ Mehr dazu lesen Sie hier.
Kanada will nach Angaben von Finanzminister François-Philippe Champagne die Ukraine beim Aufbau eines Rentensystems nach seinem Vorbild unterstützen. „Wir haben auch darüber nachgedacht, wie wir eventuell zusammenarbeiten könnten, um bewährte Verfahren beim Aufbau eines Rentensystems in der Ukraine auszutauschen“, sagte er am Dienstag (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Finanzminister Serhii Marchenko zu Beginn der G7-Treffen in Banff, Kanada.
Papst Leo XIV. hat nach Worten der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni seine Bereitschaft bekräftigt, als Gastgeber für Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs zu dienen. Meloni berichtete von einem Telefonat mit dem Pontifex, in dem dieser die Verfügbarkeit des Vatikans als neutralen Ort für mögliche Verhandlungen zwischen dem Aggressor aus Moskau und Kiew bestätigte. Schon in den vergangenen Tagen hatte das neue Oberhaupt der katholischen Kirche ein entsprechendes Angebot gemacht.
Meloni teilte mit, dass sie bei einer Telefonkonferenz am Montag unter anderem mit US-Präsident Donald Trump und europäischen Staats- und Regierungschefs gebeten wurde, noch einmal bei Papst Leo nachzufragen. Dies habe sie dann schnell getan. Sie danke dem Pontifex für seinen Einsatz und seinen Willen, an einem fairen und dauerhaften Frieden in der Ukraine mitzuarbeiten, hieß es aus dem Büro der Ministerpräsidentin in Rom.
Russland brüstet sich: Schon Tausende Migranten an die Front geschickt
Die russischen Behörden haben nach eigenen Angaben rund 20.000 Migranten nach deren Einbürgerung in den Krieg gegen die Ukraine geschickt. Militärermittler führten regelmäßig Razzien durch, um neu eingebürgerte Männer, die sich nicht beim Militär registrieren wollten, zu finden, sagte der Leiter des Ermittlungskomitees, Alexander Bastrykin. „80.000 haben wir herausgefischt und für den Wehrdienst erfasst und 20.000 dieser ‚jungen‘ Bürger Russlands, denen es aus irgendeinem Grund nicht gefällt, in Usbekistan, Tadschikistan oder Kirgistan zu leben, sind schon an der Front.“