Mit einem geschmacklosen Spruch haben jetzt Schüler an einem Gymnasium für Entsetzen gesorgt. Wie die „Gießener Allgemeine“ berichtet, habe der Abiturjahrgang 2026 mehrheitlich für das Abi-Motto „NSDABI  – Verbrennt den Duden“ gestimmt. Eine deutliche Anlehnung an die NSDAP, die Bücherverbrennungen und den Holocaust der Nazis.

Weitere Nazi-Sprüche in der Auswahl

Schulleitung und die Leitung der Abiturklassen sind schockiert, schreibt die Zeitung. Neben harmlosen und dem abstoßenden „Gewinnermotto“ hätten weitere geschmacklose Sprüche zur Auswahl gestanden. Etwa: „Abi macht frei“ oder „Abi Akbar – Explosiv durchs Abi“.

Der erste lehnt sich an den Spruch „Arbeit macht frei“ an, den die Nationalsozialisten in den Vernichtungslagern von Dachau, Auschwitz, Sachsenhausen und Theresienstadt angebracht hatten. Letzteres Motto bezieht sich offensichtlich auf „Allahu Akbar“, die Lobpreisung Allahs im Islam.

So kam es zu der Abstimmung

Die Gießener Allgemeine sprach mit Schülern und dem Oberstufenleiter. Demnach hätten die Vorschläge anonym auf einer Internetseite gemacht werden können. Mehrfachabstimmungen seien möglich gewesen, zitiert die Zeitung einen Schüler aus dem Abi-Komitee. Die Schulleitung glaube, dass das eine geplante Aktion gewesen sei. Dazu passe, dass innerhalb kurzer Zeit sehr viele Stimmen für den zweifelhaften Spruch abgegeben worden seien.

So geht es jetzt weiter am Gymnasium

Mittlerweile sei der gesamte Abiturjahrgang zu einer Diskussionsrunde zusammengerufen worden. Was dabei herauskam, schrieb die Zeitung nicht. Die Schulleitung jedenfalls werde nicht zulassen, dass „Menschen an dieser Schule diskriminiert werden“, zitierte die Gießener Allgemeine Schulleiter Dirk Hölscher. Die Schule sei mittlerweile in Kontakt mit der Fachstelle für Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention (DEXT) und dem Landesportal Hessen gegen Hetze.

Und die Schüler? Einer aus dem Abi-Komitee glaube jedenfalls nicht, dass die Initiatoren eine rechtsextreme Einstellung hätten. „Vielleicht sollte es ein Scherz sein“, über dessen Konsequenzen sie sich nicht bewusst gewesen seien. Die Schulleitung lasse sich jetzt neue Motto-Vorschläge jedenfalls noch mal vorlegen, so die Gießener Allgemeine.