1. Freie Jira-Alternative? OpenProject 16 bringt Meeting-Backlogs

Die quelloffene Projektmanagement-Software OpenProject ist in Version 16.0 erschienen. Mit dem Update erhält das Tool einen Backlog für Meetings, der Moderatoren und Teilnehmern die Vorbereitung auf Konferenzen erleichtern soll. Ebenfalls lassen sich Arbeitspakete nun mit internen Kommentaren versehen. Damit zielen die Entwickler auf Funktionen aus dem Jira Service Management ab. Zudem überarbeiteten sie die Oberfläche für die Zeiterfassung und gaben Veränderungen bei den Enterprise-Tarifen bekannt.

Nutzer können Themen auf künftige Meetings verschieben

Im Meeting-Backlog lassen sich Tagesordnungspunkte sammeln, priorisieren und auf die Agenda einer Konferenz verschieben, sobald es die Zeit oder Notwendigkeit gibt, das Thema zu besprechen. Umgekehrt können Nutzer auch einzelne Themen aus einer Tagesordnung in den Backlog verschieben. Für einmalige Meetings gibt es einen eigenen Backlog, der Themenpunkte für künftige Meetings enthält, aber noch keinem Termin zugewiesen sind. Wiederkehrende Meetings verfügen über jeweils einen gemeinsamen Backlog für alle zugehörigen Besprechungstermine, zwischen denen sich die Themen verschieben lassen.

Im Aktivitäten-Tab eines Arbeitspakets können Nutzer jetzt interne Kommentare anlegen, die nur für Teammitglieder sichtbar sind, die über entsprechende Rechte verfügen. Somit sollen sich Diskussionen zu internen Themen innerhalb eines Arbeitspakets führen lassen, ohne Interna an unberechtigte Gruppen weiterzugeben. Um die Funktion verwenden zu können, muss sie ein Administrator zunächst aktivieren und den unterschiedlichen Rollen die jeweils notwendigen Rechte zuweisen. Sie können dann unter dem Kommentarfeld anhaken, ob es sich um einen internen Kommentar handeln soll.

OpenProject generiert automatische Titel für Arbeitspakete

Weiterhin kann OpenProject 16 aus vorgegebenen Textblöcken und Variablen automatische Titel für Arbeitspakete generieren. So lassen sich etwa Nutzerrollen oder Daten als Variablen festlegen, die das Tool selbstständig für den Titel übernimmt. Allerdings ist eine manuelle Umbenennung der Arbeitspakete im Nachhinein nicht möglich. Die Funktion soll sich für strukturierte Prozesse eignen, etwa Reiseanträge, Supporttickets oder Wartungsberichte, bei denen eine einheitliche Benennung der Vorgänge die Strukturierung vereinfachen kann.

Mit dem Update auf Version 16.0 erhält OpenProject ein eigenes Modul mit einer Kalenderansicht. Dort können Nutzer ihre gebuchten Start- und Endzeiten einsehen, neue Zeiträume anlegen und zwischen einer täglichen, wöchentlichen und monatlichen Darstellung wechseln, die auch die jeweiligen Gesamtzeiten summiert. Ein Administrator muss dieses Feature aktivieren. Zudem umfassen Zeitberichte jetzt Start- und Endzeiten, um rechtlichen Anforderungen zu entsprechen. Ferner enthalten als PDF exportierte Übersichten die täglich gebuchten Zeiträume eines Nutzers in Form einer Tabelle.

Kostenlose Version bekommt nicht alle neuen Funktionen

Parallel zur Veröffentlichung von Version 16 verändert OpenProject die Struktur seiner vier Enterprise-Tarife. Zwar bleiben die bisherigen Preise, Supportpakete und bestehenden Funktionen erhalten, jedoch stellt das Unternehmen neue Funktionen teilweise nur für zahlende Kunden zur Verfügung. So handelt es sich bei den internen Kommentaren und automatisch generierten Titeln für Arbeitspakete um sogenannte Enterprise Add-ons, die derzeit nur ab dem Tarif Enterprise Premium nutzbar sind. Der Meeting-Backlog und das Modul zur Zeiterfassung sind bereits in der kostenlosen Community-Edition enthalten.

Umgekehrt gibt OpenProject die Diagramme für die Projektübersichten für alle Editionen frei. Mit ihnen lassen sich Projektinformationen für alle Teammitglieder visuell darstellen. Weiterhin entfernen die Entwickler die klassischen Meetings und ersetzen sie durch einmalige Konferenzen, die gemeinsam mit den wiederkehrenden Meetings in OpenProject 15.3 erschienen sind. Insgesamt bringt Version 16.0 rund 75 Feature-Updates und 46 Bugfixes, deren Details in den Release-Notes aufgelistet sind. Alle Neuerungen sind auch für die Office-Suite openDesk geplant, die auch die Bundeswehr nutzt.

(sfe)

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