Ende des Jahres müssen 38 professionelle Künstler ihre Ateliers im Künstlerhaus „Platform“ in Sendling räumen: Der Grund sind erforderliche Sparmaßnahmen.  Die Mietverträge auf dem früheren Hirmer-Gelände laufen aus.  Die Stadt will die Einrichtung aufgeben. 

Teilen sich seit 2009 ein Atelier im Kistlerhof: das Künstlerpaar Silke Markefka und Nikolai Vogel.

Teilen sich seit 2009 ein Atelier im Kistlerhof: das Künstlerpaar Silke Markefka und Nikolai Vogel.
© Manuel Nieber

Teilen sich seit 2009 ein Atelier im Kistlerhof: das Künstlerpaar Silke Markefka und Nikolai Vogel.

von Manuel Nieber

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2009 hatte die Stadt rund 1,5 Millionen Euro in das Projekt gesteckt und aus einer ehemaligen Maschinenhalle im dritten Stock in der Kistlerhofstraße 70 ein Kulturprojekt geschaffen. Auch viele Künstler investierten in das Projekt. Nun sollen alle raus. Lediglich ein Büro mit Volontären, das Teil des Künstlerhauses „Platform“ ist, soll weiter gefördert werden – allerdings woanders, ausziehen muss es ebenfalls.

Solo-selbstständige Künstler kämpfen um ihre Ateliers 

„Für uns Solo-selbstständige Künstler ist der Verlust unserer Ateliers existenziell bedrohlich“, sagt etwa Nikolai Vogel. „Ein anderes, bezahlbares Atelier in München zu finden, ist so gut wie unmöglich.“ Zeitlich begrenzte Zwischennutzungen seien keine Lösung. Die Solo-selbstständigen Künstler träfen die Sparmaßnahmen der Stadt am härtesten. Sie würden aus der Stadt vertrieben. 

In einem Brandbrief an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und die Stadträte bitten die 38 Künstler, einzulenken und die Ateliers zu erhalten. Durch ihre einmalige Kombination aus Ausstellungsfläche, Atelierhaus und kuratorischer Ausbildungseinrichtung sei die „Platform“ nicht nur lokal tief verankert, sondern auch international sichtbar. Ein Ort sei hier entstanden, „der in München kaum ein zweites Mal zu finden ist“.

Ateliers, ein Kulturbüro und eine große Ausstellungsfläche befinden sich im dritten Stock in der Kistlerhofstraße 70. Ende des Jahres soll Schluss sein.

„Können uns das nicht mehr leisten“: München hat kein Geld mehr für Ateliers …

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Auf der Online-Platform change.org haben die Künstler auch eine Petition gestartet, https://chng.it/tcRL2bSXKn. Dort heißt es: „München ist eine Kulturstadt – lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass es auch so bleibt.“