2020 noch im Champions-League-Halbfinale, jetzt gar nicht mehr in Europa. Nach einer enttäuschenden Saison mit nur 51 Punkten, dem schwächsten Wert in der eigenen Bundesliga-Geschichte, ist RB Leipzig sportlich am Tiefpunkt angelangt.

Fest steht: Egal, wer im Sommer das Traineramt übernimmt – ein Blick auf die Statistiken zeigt sofort, wie groß die Baustellen sind.

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Das größte Manko: RB hat seinen Spektakel-Fußball verloren.

Nur 53 Treffer im neunten Bundesliga-Jahr – so wenig wie nie zuvor. Und das lag nicht allein an starken gegnerischen Torhütern.

Die Offensive wirkte über weite Strecken harmlos: Nur 403 Torschüsse und 41 Großchancen stehen am Saisonende zu Buche – beides Negativrekorde für RB.

Zum Vergleich: In der Vorsaison waren es noch 534 Abschlüsse und 67 Großchancen.

Sturm-Duo in der Krise: Während Benjamin Sesko (l.) zumindest nur einmal seltener traf (13 Tore) als letzte Saison, stehen für Openda gleich 15 Tore weniger (9) als in seinem Premierenjahr zu Buche.

Sturm-Duo in der Krise: Während Benjamin Sesko (l.) zumindest nur einmal seltener traf (13 Tore) als letzte Saison, stehen für Openda gleich 15 Tore weniger (9) als in seinem Premierenjahr zu Buche

Foto: Jan Woitas/dpa

Ein weiterer Schwachpunkt: Bei Standardsituationen strahlt RB kaum noch Gefahr aus.

Nur 10 Standardtore (darunter 4 nach Freistößen sowie je 3 nach Ecken und Elfmetern) – sieben weniger als in der Vorsaison – markieren einen neuen Negativrekord.

Hinzu kommt: Das Liga-Finale gegen Stuttgart (2:3) war das fünfte Spiel, in dem Leipzig eine Führung noch aus der Hand gab.

Bezeichnend: So viele verspielte Führungen gab es in den vier vorherigen Bundesliga-Jahren zusammen. Ein zentraler Auslöser: die extreme Inkonstanz in der zweiten Halbzeit.

Nur 22 Tore nach der Pause – neun weniger als in jeder bisherigen Saison – sprechen eine deutliche Sprache.

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Quelle: DAZN, BILD20.05.2025

Leipzig offensiv so harmlos wie nie – und auch defensiv längst nicht stabil. Zwar stehen 14 Zu-Null-Spiele in der Bilanz – ein starker Wert.

Doch in den übrigen 20 Saisonpartien kassierte RB satte 48 Gegentore – ein klares Zeichen für fehlende Konstanz in der Rückwärtsbewegung.

Gulacsi verhindert Schlimmeres

Vor allem individuelle Fehler wurden eiskalt bestraft. 12 Gegentore nach Ballverlusten – so viele wie noch nie – markieren einen neuen Negativrekord für die Sachsen.

Hinzu kommt: 510 gegnerische Torschüsse (zuvor 396) und 56 Großchancen (zuvor 40) – mehr hat RB in keiner Bundesliga-Saison zuvor zugelassen.

Dass es dennoch bei „nur“ 48 Gegentoren blieb, ist vor allem Torwart Peter Gulacsi zu verdanken, der 31 Großchancen entschärfte – und teils auch der mangelnden Konsequenz der Gegner im Abschluss.

Leipzigs Nummer 1 Peter Gulacsi vereitelte 31 Großchancen – ein starker Wert

Leipzigs Nummer 1 Peter Gulacsi vereitelte 31 Großchancen – ein starker Wert

Foto: Carmen Jaspersen/dpa

Welche Schlüsse die Bosse außerdem aus den Horror-Zahlen ziehen sollten: RB Leipzig braucht wieder kopfballstarke Spieler – sowohl offensiv wie defensiv!

Nicht nur vorn fehlte die Lufthoheit (nur 5 Kopfballtreffer), sondern auch hinten. Nie zuvor ließ RB Leipzig in einer Saison mehr Kopfballchancen zu. 11 davon führten gar zu Gegentreffern.