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Beim Flohmarkt in Lüdenscheid warb Merle Huster für ihr Buch und konnte fast 30 Exemplare verkaufen. © Joana Huster
Merle Huster ist gerade einmal zehn Jahre alt, besucht die fünfte Klasse des Rivius-Gymnasiums in Attendorn und ist schon eine junge Autorin – vielleicht sogar die jüngste Plettenbergs?
Plettenberg – Fest steht: Seit wenigen Wochen hat sie ihr erstes eigenes Buch. Sie hat dabei nicht nur den Inhalt selbst geschrieben, sondern auch alle Zeichnungen selbst illustriert. „Unser Gehirn – Toni und Marie fragen nach“ handelt von zwei Eseln, übrigens den Lieblingstieren von Merle Huster. Marie ist in der Geschichte mit ihrem zum Geburtstag geschenkten Skateboard gestürzt, hat trotz Helm eine Gehirnerschütterung erlitten und muss in der Eselklinik behandelt werden. Auf insgesamt 16 Seiten erzählt Merle Huster so eine kleine Geschichte über unser Gehirn und warum es so wichtig ist, es zu schützen.
Das Buch ist dabei ein Projekt aus ihrer „Befö-Gruppe“ für begabte Kinder am Rivius-Gymnasium, der sie seit Februar angehört. In dieser Gruppe durfte sich jedes Kind ein eigenes Projekt überlegen. „Unsere Tochter schwankte zwischen ,Buch schreiben‘ oder ,etwas über unser Gehirn‘ hin und her und entschied sich für ein Kinderbuch über die zwei Esel Toni und Marie“, berichtet Merles Mutter Joana Huster. Andere Kinder beschäftigten sich unter anderem mit Quantenphysik oder einem Tsunami-Modell.
Merle Huster mit ihrem ersten eigenen Buch: Das handelt von Toni und Marie, die erklären, was bei einer Gehirnerschütterung passiert. © Sabrina Jeide
Nachdem alle Zeilen geschrieben, alle Bilder gezeichnet und mit Mamas Hilfe am PC alles zusammengesetzt worden war, ging das Buch in den Osterferien im Prints-Verlag des Herscheiders Frank Laudien in den Druck. Mächtig stolz stellte Merle Huster schließlich ihr Erstlingswerk in der Schule vor.
Und es dauerte nicht lange, bis auch aus dem Familien- und Bekanntenkreis Anfragen kamen, ob man das Buch nicht kaufen könne. Gefragt, getan: Aus Kostengründen entschied sich die Familie dafür, das Buch als „Heft“ drucken zu lassen, da die festen Pappbücher im Druck bei der geringen Menge zu teuer geworden wären.
Die Zehnjährige startete dann aber auch gleich in die Vermarktung – nahm am Muttertag am Flohmarkt „Kind und Krempel“ in Lüdenscheid teil und verkaufte dort alle ihre 29 vorhandenen Hefte, die für einen Preis von fünf Euro erhältlich sind. Zusätzlich gingen schon 30 Stück an den Bekanntenkreis.
„Geschichten schreiben ist schon cool“, freut sich Merle Huster, die in ihrer Freizeit gerne malt und zeichnet, seit neuestem auch näht und bei der DLRG und im Judo aktiv ist. Das Schreiben ging ihr leicht von der Hand, über das Gehirn wusste sie im Vorfeld schon so einiges und recherchierte im Internet weiter. Und das Zeichnen mit Blei- und Buntstiften war sowieso kein Problem. Dabei war sie sogar sehr anspruchsvoll: Sie hatte per KI (Künstliche Intelligenz) Vorschläge für Esel-Zeichnungen erstellen lassen, doch die gefielen der Zehnjährigen nicht. Da hat sie lieber selbst gezeichnet.
„Ich bin ziemlich stolz auf das ganze Buch“, erzählt Merle Huster beim Besuch in der Redaktion begeistert und hofft, dass sich demnächst auch Abnehmer in Kindergärten und Grundschulen finden. „Das Buch ist ideal für Vorschulkinder zum Vorlesen und für Erstleser“, erzählt Joana Huster. Man könne sich die Hefte auch sehr gut in Kinderarzt-Praxen und Kinderkliniken vorstellen, da dort ja häufiger kleine Patienten mit einer Gehirnerschütterung sitzen und das Buch sie vielleicht ein wenig ablenkt und die Angst mindert.
Und wie geht es nun weiter mit Toni und Marie – gibt es sogar einen zweiten Teil? Möglicherweise, denn Toni und Marie sind neugierige Eselkinder, die noch viel lernen wollen. Vielleicht beim nächsten Mal im heimischen Wald – das könnte sich Merle Huster, die später eventuell einmal Schauspielerin, Designerin oder Innenarchitektin werden möchte, sehr gut vorstellen. Man darf gespannt sein, was sich die junge Autorin als nächstes überlegt.
Buch in Kindergärten vorstellen
Merle Huster würde sich freuen, wenn sie ihr Buch in Kindergärten vorstellen darf oder sich dort, wie auch in Grundschulen, Abnehmer für die Geschichte von Toni und Marie finden. Wer daran Interesse hat, darf sich gerne mit ihrer Mutter Joana Huster in Verbindung setzen. Sie ist am besten erreichbar unter der Mailadresse Joana-Tiedemann@gmx.de.