Newsblog zum Ukraine-Krieg
Ukrainische Drohnen legen Moskauer Flughäfen lahm
Aktualisiert am 21.05.2025 – 19:09 UhrLesedauer: 19 Min.
Wartende Menschen am Moskauer Flughafen Scheremetjewo: Starts und Landungen mussten den ganzen Tag lang immer wieder verschoben werden. (Quelle: Alexander Zemlianichenko Jr)
Moskauer Fluggäste spüren die Folgen des Krieges. Der US-Senat könnte bald Sanktionen gegen Russland beschließen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Ukrainische Drohnen haben den ganzen Tag über den Flugverkehr in der russischen Hauptstadt Moskau gestört. Bürgermeister Sergej Sobjanin teilte auf Telegram immer wieder mit, dass eine oder mehrere feindliche Drohnen im Umland der Metropole abgeschossen worden seien. Bis zum Abend belief sich die Zahl auf mehr als 15 abgefangene Drohnen, wobei die Angaben unabhängig nicht zu überprüfen waren.
Wegen der Gefahr in der Luft musste die Luftfahrtbehörde Rosawiazija immer wieder Starts und Landungen auf den Moskauer Flughäfen stoppen. Besonders betroffen waren Russlands größter Airport Scheremetjewo sowie Domodedowo und Schukowski. Der Flugzeugtracker Flightradar24 zeigte, dass viele Maschinen mit Ziel Moskau Umwege oder Warteschleifen flogen. Diese in sozialen Medien verbreiteten Aufnahmen sollen eine Drohne über Moskau zeigen:
Russland führt seit mehr als drei Jahren großangelegt Krieg gegen die Ukraine. Diese wehrt sich und versucht, den Krieg zurück ins Land des Angreifers zu tragen. Die Schäden durch ukrainische Drohnen sind jedoch viel kleiner als die Verheerungen, die russische Drohnen und Raketen in der Ukraine anrichten.
Ein Funkspruch belegt die gezielte Tötung ukrainischer Kriegsgefangener durch russische Truppen. Die Zahl solcher Verbrechen steigt. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.
Eine russische Fabrik, die Teile für Raketen und Flugzeuge herstellt, steht in Flammen. Mehrere ukrainische Drohnen sollen das Werk getroffen haben. Den ganzen Artikel lesen Sie hier.
Der US-Senat könnte bald über einen neuen Gesetzesentwurf zu Sanktionen gegen Russland abstimmen, sollten die Friedensgespräche mit der Ukraine keine Fortschritte machen. Das sagte der republikanische Senator Lindsey Graham einem Bericht von „Voice of America“ zufolge.
„Wenn die nächsten Tage so werden wie die vergangenen Monate, dann können Sie sich darauf verlassen, dass wir handeln“, so Graham, der als Verbündeter des US-Präsidenten gilt. „Denn ich denke, es ist unsere Aufgabe, der Welt zu helfen, diesen Krieg zu beenden“, sagte Graham demnach während der Anhörungen des Senatsausschusses für Auswärtige Angelegenheiten. Das neue Sanktionspaket war im April eingebracht worden. Es sieht unter anderem Strafzölle auf russische Einfuhren in die USA von 500 Prozent vor. Mehr zum Thema lesen Sie hier.
Vor allem ist der enge Vertraute von US-Präsident Donald Trump auf die abschreckende Wirkung in Richtung China bedacht. Grahams Analyse: Russlands Feldzug in der Ukraine „ist eine Generalprobe für Taiwan. Wie dies endet, wird meiner Meinung nach maßgeblich die Zukunft Taiwans bestimmen. Und ich möchte, dass dieser Krieg so endet, dass Xi Jinping denkt: ‚Nun, das ist für Wladimir Putin nicht gut ausgegangen'“.
Graham betonte, dass der Krieg in der Ukraine so enden müsse, dass ein neuer Krieg verhindert werde. Der Republikaner sagte mit Blick auf das Scheitern des sowjetischen Einmarsches am Hindukusch: „Afghanistan war eine Katastrophe. Wenn wir es in der Ukraine nicht hinbekommen und die Welt den Eindruck hat, Putin sei ungestraft davongekommen, wird es noch schlimmer. Das wird schlimmer als Afghanistan.“
Dem Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin zufolge hat die Flugabwehr drei Drohnen auf dem Weg in die russische Hauptstadt abgeschossen. Ein Angriff sei abgewehrt worden. „Spezialisten der Rettungsdienste arbeiten an der Stelle, wo die Trümmer niedergingen“, erklärte Sobjanin auf Telegram. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass die Flugabwehr 159 ukrainische Drohnen über russischen Gebieten abgeschossen habe. Mindestens sechs Drohnen seien über der Region Moskau, in der mehr als 20 Millionen Menschen leben, abgeschossen worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.