Zum wiederholten Male haben unbekannte Täter Schäden an einem der Kunstwerke im Tuttlinger Donaupark angerichtet. Wie die Stadt Tuttlingen mitteilt, hat der Bauhof das Werk zwar repariert, doch das Ganze passierte nicht zum ersten Mal.

Auch andere Kunstwerke an der Donau oder an anderer Stelle im öffentlichen Raum wurden schon beschädigt. Die Stadt sucht deshalb Hinweise zu den Tätern.

Ärger beim Oberbürgermeister

„Dass manche ihre Wut ausgerechnet an Dingen auslassen, die den meisten Menschen Freude bereiten, ist nicht nachvollziehbar“, wird Oberbürgermeister Michael Beck in einer Pressemitteilung zitiert. „Das kann einem solche Projekte durchaus verleiden.“

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Auftakt der Tuttlinger DonaugalerieUnbekannte stehlen Skulptur aus Donaugalerie

Die Arbeit „Gran Turismo“ von Stefan Rohrer im Donaupark sei nur das jüngste Beispiel von Vandalismus. Seit sechs Jahren steht die eigens für die Donaugalerie 2019 geschaffene Skulptur im westlichen Teil des Parks. Die geschwungene Konstruktion aus Biberschwanz-Ziegeln weckt Assoziationen an ein Hausdach, manche erinnert sie auch eher an die Schuppen eines großen Wassertiers, das sich aus der Urzeit herübergerettet hat. Genau auf diese fragile Ziegelkonstruktion hatten es Unbekannte abgesehen: Mit Gewalt zertrümmerten sie zahlreiche den hellroten Tonplatten.

Da es sich bei den zerstörten Elementen um handelsübliche Ziegel handelt, konnten sie zügig ersetzt werden. Das Kunstwerk Gran Turismo in Tuttlingen ist damit wieder intakt.

Da es sich bei den zerstörten Elementen um handelsübliche Ziegel handelt, konnten sie zügig ersetzt werden. Das Kunstwerk Gran Turismo in Tuttlingen ist damit wieder intakt. (Foto: Arno Specht/Stadt Tuttlingen)

„Den Wert des Schadens kann man in Euro und Cent kaum beziffern“, sagt Galerieleiterin Anna-Maria Ehrmann-Schindlbeck. Glück im Unglück: Da es sich bei den zerstörten Elementen um handelsübliche Ziegel handelt, konnten sie zügig ersetzt werden. Mitarbeitende des Bauhofs passten die Ziegel fachgerecht an.

Auch Roland Martins Instrumentenmacher war betroffen

Auch andere Kunstwerke hat es schon getroffen. So wurde etwa beim „Instrumentenmacher“ von Roland Martin auf dem Marktplatz wiederholt das Instrument abgebrochen. Die Skulptur von André Raboud am Place de Bex wurde mehrfach beschmiert und beschädigt. Als bislang schlimmster Fall bleibt die völlige Zerstörung der Wolf-Skulpturen von Olivier Estoppey im Jahr 2019 (Donaugalerie) im Gedächtnis.

„Der Instrumentenmacher“ heißt die Skulptur auf dem Tuttlinger Marktplatz. Die Bronzeplastik ist ein Werk des Tuttlinger Bildhauers Roland Martin. Die Pinzette wurde schon mehrfach abgebrochen.

„Der Instrumentenmacher“ heißt die Skulptur auf dem Tuttlinger Marktplatz. Die Bronzeplastik ist ein Werk des Tuttlinger Bildhauers Roland Martin. Die Pinzette wurde schon mehrfach abgebrochen. (Foto: Kleibauer, Dieter)

„Die Zerstörungswut Einzelner stellt eine wachsende Bedrohung für die Kunst im öffentlichen Raum dar“, so Galerieleiterin Anna-Maria Ehrmann-Schindlbeck, „denn nicht jedes Kunstwerk lässt sich so einfach reparieren wie dieses.“ Und schützen kann man die öffentlich zugänglichen Kunstwerke nur schwer. Auch die Suche nach den Tätern hatte noch keinen Erfolg: Die Polizei wurde zwar verständigt, eine Spur gibt es aber noch keine.