Stand: 21.05.2025 19:02 Uhr
Gegen zwei Polizisten aus dem Emsland und Hann. Münden ermittelt derzeit die Staatsanwaltschaft Osnabrück. Sie sollen den Hitlergruß gezeigt und Fotos von Menschen in hilfloser Lage verbreitet haben.
Es handelt sich laut eines Sprechers der Staatsanwaltschaft um einen 27-jährigen Polizisten der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim und einen 21 Jahre alten Polizeianwärter der Polizeiakademie in Nienburg. Die beiden Männer seien verwandt, so der Sprecher gegenüber NDR Niedersachsen. Der 27-Jährige aus dem Emsland soll während seines Dienstes Fotos von Menschen in hilfloser Lage gemacht haben, vor allem von Ausländerinnen und Ausländern. Die Fotos habe er dann per Messenger verbreitet, so die Staatsanwaltschaft. Er habe sich wegen der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und von Persönlichkeitsrechten strafbar gemacht.
Beide Männer nicht mehr im Dienst
Gegen den 21-jährigen Polizeianwärter, der in Hann. Münden wohnt, ermittelt die Staatsanwaltschaft, weil er einen Hitlergruß gezeigt haben soll. Ihm wird deshalb zur Last gelegt, sich wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen strafbar gemacht zu haben. Am Mittwochnachmittag wurden die Wohnungen der beiden Männer durchsucht. Dabei beschlagnahmten die Ermittler Handys, Laptops und elektronische Datenträger. Die beiden Männer wurden vorläufig des Dienstes enthoben. Es seien Disziplinar- und Entlassungsverfahren eingeleitet worden, teilten die Polizeiakademie und die Polizeidirektion Osnabrück mit. Ins Rollen kamen die Ermittlungen aufgrund von anonymen Hinweisen, wie der Sprecher mitteilte.
Polizeibehörden nehmen Vorwürfe ernst
In einer gemeinsamen Stellungnahme sprechen sich Andrea Menke, Polizeivizepräsidentin der Polizeidirektion Osnabrück, und Carsten Rose, Direktor der Polizeiakademie Niedersachsen, klar gegen rechtsextremes Gedankengut aus. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, wolle man unmissverständlich und mit entschlossener Haltung reagieren. „Die Polizei steht für die Wahrung und den Schutz der demokratischen Grundsätze in unserem Land“, erklärten die beiden. Extremistischen Tendenzen trete man mit aller Entschlossenheit entgegen. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittelt.
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