Als Jennifer Giesen Anfang dieser Woche in unserer Redaktion anruft, klingt das wie ein Notruf: „Die Situation wird immer dramatischer“, sagt die Handwerksunternehmerin. Sie hat vor sechs Jahren die Goldschmiede Feld an der Friedrichstraße übernommen und seitdem eine Baumaßnahme nach der nächsten erlebt, direkt vor ihrer Ladentür. Stadtentwässerungsbetriebe und Netzgesellschaft haben die Straße aufgerissen, Kanäle gebaut und Leitungen verlegt. Dann wurde Ende 2024 der frühere Stern-Verlag abgerissen, um Platz für das neue Motel-One-Hotel zu schaffen. In der benachbarten Goldschmiede wackelten die Scheiben. Seit Neuestem steht ein Trafo-Container vor Giesens Geschäft – und der Bürgersteig ist so eng eingezäunt, dass Kundinnen nicht mehr mit dem Rollator durchkommen. Ihre Gefühlslage: „Ich bin völlig sprachlos.“