Brandenburg und Berlin haben in Deutschland dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) zufolge anteilig die meisten internationalen Studierenden. Rund jede fünfte Person, die im Land Brandenburg studiert, kommt aus dem Ausland, zeigt die aktuelle Auswertung des DAAD anhand von Zahlen des Wintersemesters 2023/2024. Gleiches gilt für Berlin.
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Brandenburg liegt mit 21 Prozent – in absoluten Zahlen 7028 – „internationals“ leicht vor der Hauptstadt. Und es zeigt im bundesweiten Vergleich den drittstärksten Anstieg: ein Plus von 54,2 Prozent. Berlin hat laut DAAD einen Anteil an Studierenden aus dem Ausland von 20,7 Prozent, was 33.434 Personen entspricht. Hier lag der Zuwachs bei 24,4 Prozent. Die Förderorganisation verglich hier die Eingeschriebenen im Wintersemester 2018/2019 mit denen im Wintersemester 2023/2024.
Brandenburg hat 21 staatliche, kirchliche und private Hochschulen. Mit 20.400 Studierenden, von denen auch viele in Berlin wohnen, ist die Universität Potsdam die größte Hochschule Brandenburgs. Darauf folgen die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg mit 6600 Studis und die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) mit 4000. Die Zahlen sind von 2023/2024.
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Im Juli 2024 ist in Cottbus zudem die Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem gestartet.
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Auf Platz drei und vier der DAAD-Liste liegen Sachsen und Sachsen-Anhalt mit jeweils 17,2 Prozent Studis aus dem Ausland, darauf folgen Bayern mit 16,6 Prozent und Bremen mit 16 Prozent.
Der Statistik nach verzeichnet Thüringen den höchsten Anstieg an internationalen Studierenden: Von 2018/2019 bis 2023/24 hat sich ihr Anteil um 197,1 Prozent gesteigert, also fast verdreifacht. Der DAAD weist aber darauf hin, dass dies am Umzug eines Standorts der IU Internationale Hochschule von Nordrhein-Westfalen nach Thüringen liegt. Die staatlich anerkannte, private Hochschule hat mehr als 30 Standorte in Deutschland, darunter auch Sachsen und Berlin, und bietet zudem diverse Fächer (BA, MA, MBA und Weiterbildungen) als Fernstudium an.
Mehr DAAD-Daten
Alle Zahlen und Grafiken zum internationalen akademischen Austausch kann man nachschauen im aktuellen DAAD-Bericht „Wissenschaft weltoffen kompakt“.
Neben der Verteilung internationaler Studierender in Deutschland nach Bundesländern und Hochschulformen findet man dort auch einen Überblick zu den Herkunftsländern.
Die meisten der rund 380.000 internationalen Studis aus dem Ausland, die 2023/24 in Deutschland studiert haben, kamen aus Indien mit 12,9 Prozent, gefolgt von China mit 10,2 Prozent und der Türkei mit 4,8. Dann folgen viele Länder mit kleineren Anteilen: Österreich (4 Prozent), Iran (4), Syrien (3,5), Russland (2,8), Italien (2,7), Ukraine (2,6), Pakistan (2,6) und zehn weitere, ganz am Ende die USA.
Außerdem zeigt der Bericht, wohin es deutsche Forschende und Studierende zum Arbeiten und Lernen zieht. Es sind auch Angaben zur weltweiten Mobilität von Studierenden und Wissenschaftler:innen dabei.
2022 studierten demnach rund 138.800 Deutsche im Ausland, die beliebtesten Gastländer bei jenen, die dort auch einen Abschluss anstrebten, waren Österreich, die Niederlande, die Schweiz, das Vereinigte Königreich und die USA.
Im Erasmus-Programm gingen von deutschen Unis aus die meisten Studierenden nach Spanien, Frankreich, Italien, Schweden und Österreich.
Weltweit waren 2022 noch mit 874.000 „internationals“ (oder 13 Prozent) die USA das wichtigste Gastland für international mobile Studierende, heißt es im Bericht.
Mit der Trump-Regierung, die Studierende aus politischen Gründen verfolgt, trotz gültiger Aufenthaltserlaubnis verhaftet und ausweist, sowie die Wissenschaftsfreiheit erheblich einschränkt und Forschungsprojekte verhindert, dürfte sich dieser Trend ändern. Andere Länder würden dann für den weltweiten akademischen Austausch wichtiger.
Deutsche Politiker und Wissenschaftsakteurinnen haben seitdem mehrfach gefordert, man solle stärker in Konkurrenz zu den USA treten und internationale Forschende für hiesige Unis gewinnen.
Den zweitstärksten Zuwachs hat Bayern mit 57,7 Prozent an Studis aus dem Ausland. In absoluten Zahlen liegt Nordrhein-Westfalen mit 78.293 internationalen Studierenden vorn. Das ist ein Anteil von 10,9 Prozent. NRW ist das bevölkerungsreichste Bundesland und hat 29 öffentlich-rechtliche Universitäten und Universitäten, sieben staatliche Kunst- und Musikhochschulen sowie 25 anerkannte private und kirchliche Hochschulen.
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Bundesweit studierten laut DAAD 2023/24 rund 380.000 internationale Studierende an deutschen Hochschulen. Ihr Anteil ist seit 2013/2014, wo die Aufstellung beginnt, stetig gestiegen.
Die Organisation fördert Studierende und Forschende, die in Deutschland wie auch im Ausland lernen und lehren wollen. Sie finanziert sich überwiegend aus öffentlichen Mitteln und feierte, 1925 gegründet, kürzlich ihr 100-jähriges Bestehen.