Jeden Montag versammelt sich die Gruppierung „Team Menschenrechte Nürnberg“ (TMR) in Nürnberg. Heute hat das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz (BayLfV) auf BR24-Nachfrage erklärt, dass ihm Anhaltspunkte dafür vorliegen würden, dass sich die Gruppierung aufgrund ihrer politischen Zielsetzung gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung richte.

Aus „Querdenkern“ erwachsen

Die Gruppe gründete sich im Zuge der Corona-Pandemie und bildete sich aus den Reihen der verschwörungsideologischen Gruppierung „Querdenken“. Seitdem trifft sich das TMR regelmäßig auf öffentlichen Plätzen in Nürnberg und zieht zu Demonstrationen durch die Straßen. Dort äußern sie Kritik am Staat, an den Medien und an der Schulmedizin. Am vergangenen Montag haben sich rund 80 Personen bei einer Veranstaltung in der Südstadt getroffen.

Einzelne Teilnehmer unter Beobachtung

Unter den Demonstrierenden sind laut Mitteilung der Verfassungsschützer immer wieder Personen, die vom BayLfV beobachtet werden. Beispielsweise würden sich immer wieder Führungspersönlichkeiten der rechtsextremistischen Partei „Die Heimat“ unter die Demonstrierenden mischen.

Marcus L., ein ehemaliger Ordner des TMR, nannte die Demokratie in einem Live-Video „zum Kotzen“ und erklärte, er wünsche sich einen kleinen Hitler. Von ihm haben sich die Organisatoren des „Team Menschenrechte Nürnberg“ nach eigenen Angaben distanziert. Nicht distanziert hätten sich die Organisatoren laut BayLfV allerdings von anderen Rechtsextremisten. Das BayLfV erklärt, es sei insgesamt nicht erkennbar, dass sich das TMR effektiv von rechtsextremistischen Ideologien und Organisationen abgrenze.

Telegram: Rechtsextremistische Chats

Zudem beobachte das BayLfV die Telegram-Gruppe des TMR sowie den dazugehörigen Chatkanal „Team Menschenrechte im Gespräch“. Dort würden die Mitglieder immer wieder rechtsextremistische und verschwörungstheoretische Inhalte teilen. Das BayLfV teilt mit, dass nicht jeder Chat- und Veranstaltungsteilnehmer unter Verdacht stehe, sondern es sich um Einzelfallprüfungen handele. Die Protestszene stehe insgesamt nicht unter Beobachtung durch das BayLfV. Wie viele Personen das BayLfV aus dem TMR beobachtet, teilt das Amt nicht mit.