Das Wohnprojekt in der Juliusstraße 44-45 in Berlin-Neukölln macht Fortschritte. Ein Jahr nach Baubeginn wurde mit einem Richtfest ein sichtbarer Meilenstein gefeiert. Das Projekt vereint verschiedene Wohn- und Unterstützungsangebote unter einem Dach und will beispielhaft für soziale und ökologische Nachhaltigkeit stehen.

Vertreterinnen und Vertreter von Diakoniewerk Simeon, Ten Brinke, Politik und Kirche beim Richtfest des integrativen Wohnprojekts in der Juliusstraße 44–45 in Berlin-Neukölln. Der Rohbau ist abgeschlossen, der Innenausbau hat begonnen. / © Volkmar Otto / Diakoniewerk Simeon

© Foto: Volkmar Otto/Diakoniewerk Simeon
© Visualisierung Titelbild: Ten Brinke

Seit Herbst 2024 entsteht im Berliner Bezirk Neukölln ein Wohnprojekt mit starkem sozialem Fokus. An der Juliusstraße 44–45 bauen das Diakoniewerk Simeon und das Bauunternehmen Ten Brinke ein multifunktionales Gebäude, das verschiedene Wohn- und Betreuungsangebote unter einem Dach vereint.

Ziel ist es, Wohnraum für Menschen mit Beeinträchtigungen, junge Familien und Mitarbeitende der sozialen Trägerorganisation zu schaffen. Der Neubau soll nicht nur ein Ort zum Wohnen, sondern auch zum Leben und Wachsen sein. Insgesamt entstehen 41 Wohneinheiten auf rund 3.000 Quadratmetern, ergänzt durch eine Jugendhilfestation im Erdgeschoss.

Der Baufortschritt in der Juliusstraße: Der Rohbau steht, der Innenausbau beginnt

Mit dem Richtfest im Mai 2025 wurde ein bedeutender Meilenstein erreicht: Der Rohbau ist abgeschlossen. Derzeit beginnt der Innenausbau, bei dem der Fokus auf Barrierefreiheit, funktionale Raumkonzepte und hochwertige Materialien gelegt wird. Parallel dazu laufen vorbereitende Arbeiten für die Installation der Photovoltaikanlagen und die Gestaltung des begrünten Innenhofs.

Weitere Maßnahmen wie die Fassadengestaltung und die Einrichtung der technischen Gebäudeausstattung sind die nächsten Schritte auf dem Weg zur geplanten Fertigstellung im Frühjahr 2026. Das Diakoniewerk Simeon betont, dass man sich trotz der anhaltenden Herausforderungen in der Bauwirtschaft bewusst entschieden habe, dieses Projekt mit Nachdruck umzusetzen. Ziel sei es, langfristig Orte zu schaffen, die Sicherheit und Teilhabe ermöglichen.

Wohnbau des Diakoniewerk Simeon: Neuköllner Projekt setzt  auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit

Der Neubau vereint verschiedene Wohnformen mit betreuter Unterstützung. Neben betreutem Einzelwohnen entstehen Wohneinheiten für eine Mutter-Kind-Gruppe, eine Kinderwohngruppe sowie Apartments für Mitarbeitende des Diakoniewerks Simeon. Die Jugendhilfestation im Erdgeschoss soll ein niedrigschwelliges Angebot für junge Menschen und Familien in der Umgebung schaffen. Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) erklärte beim Richtfest, das Projekt sei ein Beispiel für eine sozial orientierte Quartiersentwicklung. Es schaffe nicht nur Wohnraum, sondern auch neue Perspektiven für benachteiligte Gruppen.

Das Gebäude wird nach dem KfW-Effizienzhausstandard 55 EE errichtet. Es ist mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Ein begrünter Innenhof soll den Bewohnerinnen und Bewohnern als Rückzugs- und Aufenthaltsfläche dienen. Die Begrünung dient zudem der Verbesserung des Mikroklimas im urbanen Raum. Die geplante Ausstattung umfasst moderne Haustechnik, energieeffiziente Beleuchtung und Maßnahmen zur Regenwasserrückhaltung. Nachhaltigkeit ist somit ein zentraler Bestandteil des Gesamtkonzepts.

Neukölln setzt auf soziale Infrastruktur: Ort für Teilhabe und Stabilität

Für das Diakoniewerk Simeon steht das Projekt sinnbildlich für gesellschaftliche Verantwortung. Geschäftsführer Dr. Oliver Unglaube betonte, dass man sich aktiv in die Gestaltung sozialer Infrastruktur einbringe. In einem Bezirk wie Neukölln, der sich im sozialen Wandel befinde, seien Orte notwendig, die Sicherheit und Teilhabe fördern. Der Neubau solle einen solchen Ort bieten – nicht als Insel, sondern als Teil des Kiezes.

Das Projekt orientiert sich an den städtebaulichen Zielsetzungen Neuköllns und verknüpft Wohnen mit Betreuung sowie sozialer Infrastruktur. Damit könnte es auch für andere Berliner Bezirke als Modell dienen.

Quellen: TEN BRINKE., Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, konii, immobilienmanager