Die Duisburger Politik und Stadtgesellschaft trauert um den ehemaligen Ratsherren Stefan Dellwo, der am 20. Mai im Alter von 60 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben ist. Ein entsprechendes Statement haben die SPD-Ratsfraktion und der SPD-Unterbezirk Duisburg verschickt.

Stefan Dellwo gehörte der Duisburger SPD insgesamt 15 Jahre an. Nach seiner Ausbildung zum Sprecher, Darsteller und Sänger arbeitete er unter anderem als Rundfunksprecher, Schauspieler, Regisseur sowie als Regie- und Schauspiellehrer. Zuletzt spielte er in diversen Aufführungen im Duisburger Kleinkunsttheater „Die Säule“. Dem SPD-Ortsverein Stadtmitte stand er von 2012 bis 2020 als Vorsitzender vor.

Von 2014 bis 2020 vertrat Dellwo als direktgewähltes Ratsmitglied den Wahlkreis Stadtmitte im Rat der Stadt Duisburg. Im Kulturausschuss setzte er sich immer wieder für die Interessen der freien Szene und aller Kulturschaffenden in Duisburg ein. „Stefan Dellwo war ein leidenschaftlicher Kämpfer für die Kultur in Duisburg“, heißt es.

Über die Arbeitsgemeinschaft der SPDqueer engagierte sich Stefan Dellwo darüber hinaus auch für die Interessen und die Gleichberechtigung der LSBTIQ*-Community in Duisburg.

„Stefan Dellwo war ein Mann mit starken Überzeugungen – mit einem offenen Ohr für die Sorgen der Menschen und einem unermüdlichen Einsatz für seinen Stadtteil. Wir werden ihn als aufrechten Sozialdemokraten, engagierten Kulturpolitiker und warmherzigen Menschen in Erinnerung behalten“, schreiben Bruno Sagurna, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, und Mahmut Özdemir, Vorsitzender der SPD Duisburg.

Auch der Verein Duisburger queerer Menschen äußerte sich zum Tod von Dellwo. In einem Beitrag auf Facebook heißt es: „Fassungslos haben wir gestern erfahren, dass Du den Kampf verloren hast. Wir erinnern uns an viele schöne und kraftvolle Begegnungen mit dir.“

Dellwo engagierte sich auch in der Künstlerszene in Duisburg sowie in Ratingen und betreute etwa das Junge Schauspiel Ratingen. Auch dort ist man tief getroffen: „Er brachte uns Darsteller zu ungewohnten Kostümen, verlieh uns aber auch die Kraft, diese mit Stolz und Überzeugung zu tragen.“ Und weiter: „Es bricht uns das Herz euch mitzuteilen, dass ebendieser wundervolle Mensch nun final die Bühne verlassen hat.“