Der U-Bahnhof Nordstraße in Pempelfort ist seit Mittwoch gesperrt und kann von den Linien U78 und U79 nicht mehr angefahren werden. Das teilten die Stadt Düsseldorf und die Rheinbahn am Mittwochabend mit – die Sperrung galt ab sofort. Es war von „gesundheitliche Gefahren“ an der Haltestelle die Rede. Nun ist klar, dass bei Arbeiten Asbest entdeckt wurde.

Stadt und Rheinbahn erneuern ab dem Sommer den Brandschutz an der Haltestelle. Dazu seien in den vergangenen Wochen vorbereitende Arbeiten gelaufen, heißt es. Bei Luftmessungen sei am Mittwoch ein „Austritt von Schadstoffen“ festgestellt worden, genauer gesagt von Asbestfasern. Woher diese Fasern genau stammen, sei aktuell noch in Klärung, teilte die Stadt mit.

Der U-Bahnhof wurde darum noch am Mittwoch gesperrt und nicht mehr angefahren, Einstieg und Ausstieg sind dort derzeit nicht möglich. Wie lange die Sperrung dauern wird, ist noch unklar. „Bis auf Weiteres“ hieß es in der Mitteilung. Die Stadt kündigte nun an, auch die benachbarten Haltestellen Klever Straße und Heinrich-Heine-Allee auf Asbest zu untersuchen.

Was bedeutet das für die Fahrgäste? Die Stadt geht davon aus, dass die Asbestbelastung „eher gering“ war. Die Aufenthaltsdauer im Bahnhof sei in der Regel auf ein kurzes Zeitfenster begrenzt, zudem habe die Luftverwirbelung die Konzentration herabgesenkt, heißt es.

Die Bahnen könnten den U-Bahnhof weiterhin passieren, ohne dass für die Fahrgäste eine gesundheitliche Gefahr bestehe, so die Rheinbahn. Jedoch durchfahren die Linien die Haltestelle „aus Sicherheitsgründen mit einer reduzierten Geschwindigkeit“. Das langsamere Fahren solle vermeiden, dass sich die Schadstoffe in den Tunneln verteilen, teilte die Rheinbahn mit.

Die Nordstraße ist bereits der dritte U-Bahnhof, der brandschutztechnisch modernisiert wird. Aufgrund des Fertigstellungsjahres der Haltestelle (1981) habe man bereits Schadstoffanalysen vorgenommen, die unauffällig gewesen seien, heißt es von der Stadt. Ein konkreter Hinweis auf eine Asbestbelastung habe nicht vorgelegen. Da in den Zwischendecken künstliche Mineralfasern verbaut wurden, erfolgte der Rückbau vorsorglich unter besonderen Schutzvorkehrungen. So sei das Arbeitsfeld mit Folie von dem Bereich der Fahrgäste isoliert worden. Die Luftführung wurde geregelt und die Abluft gefiltert. Zusätzlich trugen die Arbeiter Masken und Schutzanzüge, so die Stadt.

Das Demontieren der Deckenelemente erfolgte nachts ohne Publikumsverkehr. Die einzelnen Elemente seien mit Faserbindemittel eingesprüht und nach der Demontage in reißfeste und luftdichte Folie verpackt und entsorgt worden. Nach jeder Nachtschicht habe man die Bahnsteigflächen gereinigt.

Über die Sperrung der Nordstraße waren am Donnerstagmorgen viele Fahrgäste nicht informiert, sie standen ratlos vor den Eingängen. Nicht wirklich hilfreich waren die Informationsschilder am Bauzaun vor dem Ausgang Nordstraße, der den Zugang blockiert. Denn diese informieren über die Bauarbeiten vom 5. bis 9. Mai und vom 26. bis zum 30. Mai. Garniert mit dem Hinweis: „Dieser Bahnsteigbereich ist gesperrt. Die Bahnen fahren regulär. Bitte benutzen Sie den Ausgang hinter sich.“ So klapperten Pendler erst mehrere Eingänge ab, bevor sie merkten, dass sie auf die andere Bahnhöfe ausweichen müssen. Das sind die Haltestellen D-Ergo-Platz/Klever Straße im Norden oder Heinrich-Heine-Allee im Süden. Der oberirdische Betrieb der Straßenbahnlinien 701 und 705 ist nicht betroffen.