Die letzten Takte von Gustav Mahlers 9. Sinfonie sind ein Organigramm des Erlöschens. Der Komponist untersagt dem musizierenden Personal jede Intensität. Die Instrumente ziehen sich zurück in die Unmerklichkeit, ins Verdämmern. Die Bläser spielen am Ende gar nicht mehr mit, die Streicher gleiten gleichsam aus der Musik heraus, das Tempo ist langsam bis zum Stillstand. Und wenn man sich die bedeutenden Aufnahmen des Werks anhört, kommt man an den Berliner Philharmonikern nicht vorbei. John Barbirolli, Herbert von Karajan, Leonard Bernstein, Claudio Abbado – sie errichteten mit dem Berliner Spitzenorchester Meilensteine der Interpretationsgeschichte.