Der Senat wird statt ursprünglich angekündigten 6130 Plätzen in Containerunterkünften für geflüchtete Menschen voraussichtlich nur 3.630 Plätze realisieren.

Vier Standorte fallen weg, an anderen Standorten hat sich die geplante Platzanzahl deutlich reduziert. Das geht aus einer Übersicht der Sozialverwaltung hervor. Insgesamt fallen demnach 2500 Plätze – mehr als ein Drittel – weg.

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Zuerst hatte der „rbb“ über die veränderte Anzahl an Plätzen berichtet. Bekannt war bereits, dass die Containerstandorte an der Cordesstraße in Berlin-Westend, an der Eldenaer Straße in Prenzlauer Berg sowie der Klützer Straße in Neu-Hohenschönhausen aus verschiedenen Gründen wegfallen. Allein dadurch entfallen 1240 Unterkunftsplätze. Neu ist, dass auch der geplante Wohncontainer an der General-Pape-Straße 46-66 mit 240 Plätzen nicht realisiert werden wird.

Hinzu kommt, dass bei vielen der anderen Unterkünfte die Platzzahl im Laufe der Planungen verringert wurde. So sollen an dem Standort in der Darßer Straße 153 in Lichtenberg nur 376 Geflüchtete unterkommen statt die ursprünglich vorgesehenen 620. In der Fürstenwalder Allee 356 in Treptow-Köpenick hat sich die Anzahl ebenfalls verändert: Hier wird es nach aktuellem Stand nur 360 statt 500 Plätze geben.

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Bei allen Unterkünften hat sich zudem der ursprünglich anvisierte Zeitpunkt für den Einzug der ersten Geflüchteten verschoben. Der einzige der geplanten Standorte, der noch dieses Jahr in Betrieb genommen werden soll, ist der Standort an der Grünauer Straße 154 in Treptow-Köpenick. Hier rechnet die Senatsverwaltung mit einem Start im dritten oder vierten Quartal dieses Jahres.

Um wegfallende Plätze zu kompensieren, hat die Senats-Taskforce zur Unterbringung Geflüchteter bereits beschlossen, auf dem ehemaligen Flughafengelände Tempelhof 1100 weitere Plätze in Containern zu schaffen, die in Holzbauweise errichtet werden sollen. Sie beschloss zudem 8700 neue Plätze in dezentralen Unterkünften in den Berliner Bezirken zu schaffen.

Wo genau, ist allerdings noch nicht bekannt und dürfte zu Diskussionen innerhalb der Koalition führen. Inwiefern ein Gebäude in Tegel-Nord, das im Besitz der Bundeswehr, zur Unterbringung Geflüchteter genutzt werden kann, ist weiterhin unklar. Man sei hier weiter in Gesprächen, hieß es zuletzt seitens des Senats.

„Wegfallende Standorte machen unsere Arbeit nie einfacher“, sagte Sozialstaatssekretär Aziz Bozkurt (SPD) dem Tagesspiegel. Da die Verwaltung langfristig und vorausschauend plane, haben sie mit kurz- und mittelfristigen Änderungen und wegfallenden Standorten weniger Probleme – „wenn alle Akteure an einem Strang ziehen“. Mit Blick auf die Kompensation der wegfallenden Plätze seien die Beschlüsse der Taskforce zu Tegel, Tempelhof und zur dezentralen Unterbringung hilfreich.