Die US-Handelsaufsicht FTC lässt das Verfahren gegen die 69 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme des Videospieleentwicklers Activision Blizzard durch Microsoft fallen. Das sei im Interesse der Öffentlichkeit, erklärte die Behörde vor Gericht und verwies dabei auch auf die Niederlage vor einem US-Berufungsgericht vor wenigen Tagen. Microsoft-Präsident Brad Smith hat den Schritt begrüßt und spricht auf dem Kurznachrichtendienst X von einem „Sieg für Gamer im ganzen Land für den gesunden Menschenverstand in Washington“. Sein Konzern sei der FTC dankbar für die Entscheidung.
FTC gibt sich geschlagen
Die Übernahme von Activision Blizzard ist die größte des Videospielmarkts, Widerstand gab es vor allem von Kartellbehörden in den USA und Großbritannien. Die FTC versuchte zunächst mit der einstweiligen Verfügung zu verhindern, dass Microsoft die Übernahme kurzfristig abschließt. Doch das wurde von einem US-Bundesbezirksgericht im Juli 2023 abgelehnt, woraufhin der Deal freigegeben wurde. Dagegen legte die FTC Berufung ein, die aber abgelehnt wurde. Darüber hinaus hat die FTC die Fusion separat in einem internen Verwaltungsverfahren angefochten. Zuletzt hat die FTC erfolglos versucht, für die Fortdauer dieses Verfahrens die Übernahme einfrieren zu lassen. Nachdem das gescheitert ist, gibt sie sich nun geschlagen.
Um die Übernahme genehmigt zu bekommen, hatte Microsoft verschiedene Zugeständnisse gemacht und sich beispielsweise verpflichtet, „Call of Duty“ zehn Jahre lang auf der Playstation auf Augenhöhe mit der Xbox zu halten. Außerdem hatte der Konzern mit Nintendo vereinbart, „Call of Duty“ auf die Switch zu portieren, und mehrere Vereinbarungen getroffen, um die Inhalte von Activision auf verschiedene Cloud-Gaming-Dienste zu bringen. Mit der Übernahme von Activision Blizzard wollte Microsoft nicht nur seine Konsolen- und Abo-Geschäfte stärken, sondern auch seine Präsenz auf dem Mobilmarkt ausbauen. Denn zu dem Studio gehört auch die ausgesprochen erfolgreiche Mobilabteilung King, die „Candy Crush“ entwickelt.
(mho)
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