Aus der Serie:
Politisch Motiviert

Die Gewalttat von Bielefeld hat verhältnismäßig wenig Aufmerksamkeit erregt. Das ist kein Zeichen von Abstumpfung – sondern ein Phänomen, das den Terrorismus schwächt.

23. Mai 2025, 13:55 Uhr

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Artikelzusammenfassung

Vor 40 Jahren schuf Terry Gilliam mit Brazil eine dystopische Sci-Fi-Welt, in der Terrorangriffe zur Normalität geworden sind. Ähnlich gelassen reagiert Deutschland auf den Messerangriff in Bielefeld, was Fragen nach der Gewöhnung an islamistische Gewalt aufwirft. Die verhaltene mediale Reaktion könnte jedoch auch als gelassene Verteidigungsstrategie interpretiert werden, die die Einschüchterungsstrategie des Terrorismus untergräbt. Dies könnte langfristig das Ende der Ära des islamistischen Terrors bedeuten.

Dies ist ein experimentelles Tool. Die Resultate können unvollständig, veraltet oder sogar falsch sein.

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Angriff in Bielefeld: Natürlich sind die Gedanken der Angehörigen bei den Opfern – aber wie sieht es beim Rest der Republik aus?

Natürlich sind die Gedanken der Angehörigen bei den Opfern – aber wie sieht es beim Rest der Republik aus?
© Friso Gentsch/​dpa

Dieser Artikel ist Teil von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 21/2025.

Vor genau 40
Jahren schuf Terry
Gilliam
mit Brazil eine der schrecklich-schönsten Sci-Fi-Dystopien
des modernen Kinos. Die vielleicht bedrückendste Szene des
Films
spielt sich jedoch vor einer verhältnismäßig unfuturistischen Kulisse
ab, einem Restaurant. Dort bestellt man sich synthetischen Brei in
verschiedenen Geschmacksrichtungen, im Hintergrund fiedelt ein Streichquartett.
Da zerreißt auf einmal eine Bombendetonation die zünftige Stimmung – und ein
paar Kellner und Gäste gleich mit. Durchaus ein Grund zur Panik, würde man meinen.
Doch es dauert keine fünf Sekunden, bis das rußig gewordene Streichquartett
wieder spielt, und die überlebenden Gäste ungestört weiteressen.