Stand: 23.05.2025 19:15 Uhr

Waspo Hannover greift zum 14. Mal nach der Deutschen Meisterschaft im Wasserball. Für Trainer-Novize Aleksandar Radovic wäre es in seinem ersten Jahr als Chefcoach gleich ein Riesenerfolg.

von Tiede Thedinga

Bisher läuft alles für Hannover. Einem hauchdünnen 15:14 nach Fünfmeterwerfen bei den Wasserfreunden Spandau 04 Berlin ließ Waspo im zweiten Finale zu Hause eine 16:6-Demontage folgen. „Wir sind die fittere, bessere Mannschaft“, freut sich Radovic, warnt aber im selben Atemzug: „Letztes Jahr haben wir 0:2 hinten gelegen in der Finalserie und am Ende noch 3:2 gewonnen.“ Der vorzeitige Titelgewinn in Spiel 3 am Samstag um 18 Uhr in Hannover ist keine Selbstverständlichkeit. Doch seine Mannschaft, die eigentlich noch mitten in einem vor zwei Jahren eingeleiteten Umbruch steckt, habe sich viel schneller entwickelt, als er es habe erwarten können.

Das Gesamtpaket stimmt

Videos

Spielszene Waspo 98 / Hannover (weiß) gegen Spandau © picture alliance / nordphoto GmbH

3 Min

Die Männer von Waspo/98 sicherten sich den DSV-Pokal mit einem klaren Erfolg gegen Duisburg. Die Frauen unterlagen in ihrem Finale deutlich.
3 Min

Engagiert, kommunikativ und hochkompetent – so beschreibt Waspo-Präsident Bernd Seidensticker seinen Trainer. Vorgezeichnet sei dieser Weg aber nicht gewesen, meint er. Der frühere Weltklasse-Spieler und langjährige Raspo-Kapitän Radovic bestätigt das: „Als Spieler hatte ich das nicht im Kopf.“ Jetzt erweist er sich als perfekte Lösung. Vor einem Jahr hat Waspo Hannover mit dem Rückzug von Trainerlegende Karsten Seehafer nach zwei Jahrzehnten mit fünf Meisterschaften und sieben Pokalsiegen eine Zäsur erlebt. Sein bisheriger Co-Trainer Radovic ist in große Fußstapfen getreten – mit Erfolg. „Ich wäre bei keinem anderen Team als Trainer eingestiegen. Waspo ist einfach mein Verein“, schwärmt Aleksandar Radovic. Man muss nur diese Worte hören, um zu wissen, wie viel ihm der Meistertitel bedeuten würde.

Radovic ist immer für sein Team da – auch abseits des Beckens

„Ich versuche auf der Bank ruhig zu bleiben, aber wenn ich meine Spieler schützen muss, weil sie unfair behandelt werden, kann ich auch laut werden“, erklärt der Montenegriner. „Ich versuche möglichst viel mit allen zu reden“, beschreibt er seinen Führungsstil. „Dabei geht es nicht nur um Wasserball.“ Auch mit privaten Dingen können seine Schützlinge zu ihrem Trainer kommen. Der 38-Jährige ist Ansprechpartner für alles. Wenn es sportlich nicht läuft, kann er aber auch mal auf den Tisch hauen. „Die Spieler stehen hinter ihm“, freut sich Präsident Bernd Seidensticker. „Er kann gut mit jungen Leuten umgehen, sein großes Wissen und seine Erfahrung im Wasserball verleihen ihm eine große Autorität.“ Längst ist auch Aleksandar Radovic bei Waspo Hannover eine Institution und schickt eine Liebeserklärung an seinen Klub. „Ich bleibe hier, so lange sie mich haben wollen.“ Die große Krönung dieser glücklichen sportlichen Ehe kommt vielleicht schneller als gedacht.

Weitere Informationen

Spielszene Waspo 98 / Hannover (weiß) gegen Spandau © picture alliance / nordphoto GmbH

Das Herrenteam der Niedersachsen sicherte sich am Sonnabend den DSV-Pokal gegen Duisburg. Die Waspo-Frauen hingegen hatten in ihrem Endspiel keine Chance.
mehr

Waspo 98 Hannover ist Deutscher Meister im Wasserball - und durfte sich dafür im Goldenen Buch der Region Hannover verewigen. © Region Hannover

Fünfmal in sieben Jahren sind die Wasserballer Deutsche Meister geworden – jetzt würdigte die Region Hannover ihren Erfolg.
mehr

Waspo Hannover feiert den Gewinn der deutschen Meisterschaft im Wasserball. © IMAGO/nordphoto GmbH / Engler

Im fünften und entscheidenden Spiel setzte sich Waspo 98 in Spandau durch und entschied die Finalserie für sich.
mehr

NDR Logo