Leipzig – Endlich haben sie ihn!
Der brutale Vergewaltiger aus dem Rosental in Leipzig ist gefasst: Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, wurde der Mann (33) am Donnerstag festgenommen, nachdem am Vortag Haftbefehl (Tatvorwürfe: Besonders schwere Vergewaltigung, versuchte Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, Diebstahl) gegen ihn erlassen worden war. Letztlich führte eine andere Straftat des 33-jährigen Deutschen zu dem entscheidenden Treffer: Der Vergewaltiger war im Februar in einem Baumarkt in Leipzig-Seehausen beim Klauen erwischt worden. Seine Beute: Grillreiniger und Küchenmesser. „Die Identifizierung und nachfolgende Spurenauswertung führten nunmehr zum dringenden Tatverdacht“, erklären Polizei und Staatsanwaltschaft.
Brutale Tat mitten am Tag, mitten in der Stadt
Damit endet die jahrelange Suche nach dem Triebtäter, der in Leipzig sogar an der öffentlichen Sicherheit zweifeln ließ. Am 31. August 2017, kurz nach 9 Uhr, war eine Joggerin (69) in der beliebten Parkanlage in der Nähe des Leipziger Zoos angefallen worden. Der Täter, Zeugen beschrieben ihn damals als ungepflegten, bärtigen Mann, war an der Hundewiese Richtung Waldstraße über die Frau hergefallen, hatte sie krankenhausreif geschlagen und vergewaltigt.
Zwei weitere Übergriffe im Rosental
Nach dem erschreckenden Übergriff wurden weitere Angriffe im Rosental bekannt: Ein Mann hatte ganz in der Nähe eine Rentnerin (82) von hinten angegriffen und zu Boden gestoßen, eine andere Frau war ebenfalls attackiert und unsittlich berührt worden. Ein Polizeisprecher sprach daraufhin eine viel diskutierte Warnung aus: Es sei besser, zu zweit joggen zu gehen …
Besonders bei Joggern und Hundehaltern ist das Rosental in Leipzig beliebt
Foto: Anika Dollmeyer
Täter schon seit 2016 aktiv
Im Zuge der Ermittlungen war schon damals klar geworden, dass der inzwischen inhaftierte Tatverdächtige (JVA Leipzig) wohl auch für zwei weitere Sexualdelikte verantwortlich ist. Ihm werden Übergriffe am Cospudener See (20. April 2016) und in Eutritzsch (1. März 2017) zugeordnet. Die Fälle hatten 2017 für ein enormes Medienecho und nachhaltige Verunsicherung in der Bevölkerung geführt. Zwei Privatleute hatten jeweils 5000 Euro Kopfgeld auf das Rosental-Phantom ausgesetzt.
Nach den aufsehenerregenden Taten 2017 zog sich der Mann jedoch offenbar zurück: „Bislang liegen keine Erkenntnisse auf weitere versuchte oder vollendete Sexualdelikte vor“, heißt es in der Pressemitteilung. Der Beschuldigte sei lediglich wegen Ladendiebstahls aufgefallen und rechtskräftig zu einer Geldstrafe verurteilt worden.