Hätte es doch bloß ein derartiges Projekt in meiner Jugend gegeben – das hätte man als Zuschauer denken können, wenn man den Verantwortlichen des Projekts „Jugend checkt Düsseldorf“ zugehört hat. Denn: Bei der Aktion werden Kinder und Jugendliche im Stadtbezirk 6 an Planungs- und Entscheidungsprozessen beteiligt. Die Verantwortlichen haben ihre Arbeit in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung 6 am Mittwoch vorgestellt.

Und so sieht der Ausblick aus: In den kommenden Wochen werden im Bezirk 6 (und im Bezirk 2) Veranstaltungen in (Sport-)Vereinen, Schulen, Kindereinrichtungen und Ähnlichem stattfinden. So sollen die Kinder und Jugendlichen erreicht werden und ihren Stadtteil „untersuchen“. Dann können sie verschiedene Anliegen präsentieren und den Erwachsenen ihre Vorschläge vor Ort zeigen. Angesprochen werden sollen alle zwischen sechs und 27 Jahren.

„Wir möchten die Kinderrechte stärken und Mitbestimmung verankern“, sagte Elma Redžić-Bajrami bei der Vorstellung in der BV6, die das Projekt gemeinsam mit zwei weiteren Kollegen im Stadtbezirk betreut. „Für die Kinder ist das ein großes Erlebnis und sehr wichtig: wahrgenommen werden.“ Dem stimmten die Bezirksvertreter allesamt zu – aus den Fraktionen von CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen kamen lobende Worte für das Projekt und die engagierten Mitarbeiterinnen. Die Bezirksvertreter sicherten zu, prüfen zu wollen, inwieweit sie das Projekt weiter unterstützen könnten. Im ersten Schritt sollen in den Vierteln Aushänge angebracht werden, um Kinder, die nicht an Institutionen wie Vereine oder öffentliche Einrichtungen gebunden sind, zu erreichen.

Zu den bisherigen Anliegen, die also bereits anderenorts in Düsseldorf umgesetzt wurden, gehörten etwa eine Wand, an der gesprayt werden darf, oder aber mehr Sitzmöglichkeiten an beliebten Treffpunkten von Jugendlichen, zudem auch weitere Mülleimer an diesen Orten. Und die Schüler der Helmholtzschule hatten bereits einen Erfolg vorzuweisen: Dank ihres Engagements für das Projekt „Jugend checkt Düsseldorf“ wurden die Grünphasen für Fußgänger am Mintropplatz, also auf dem Weg zur Schule, verlängert.

Nach den Sommerferien startet jedenfalls die dritte Phase: Dann werden Austauschtreffen mit allen Beteiligten aus Politik, Verwaltung und des Projekts stattfinden, die BV6 wird eine Liste mit den Anliegen der Kinder und Jugendlichen erhalten, die dann in die weiteren Gremien und Ausschüsse getragen werden sollen. Wenn alles glatt läuft, wird der Abschluss des Projekts für Mai bzw. Juni kommenden Jahres angepeilt.