Ein im wahrsten Sinne heißes Thema packt „Die Fraktion“ im Moerser Rat an. Es geht um den vor vier Jahren umgestalteten und neu gepflasterten Vorplatz des Moerser Schlosses. Schon bei seiner Fertigstellung gab esKostenpflichtiger Inhalt Kritik daran, dass er kahl, tot und grau wirke. Der Grafschafter Museums- und Geschichtsverein hatte bereits in der Planungsphase vor einer „Steinwüste“ gewarnt.
Jetzt greift „Die Fraktion“ das Thema erneut auf. „Moers steht im Sommer kurz davor, auf dem Schlossvorplatz den Betrieb einer eigenen Wüste anzumelden“, teilte sie mit. „Schatten ist dort inzwischen so rar wie Parkplätze an Markttagen oder Fachkräfte in der Politik.“ Da mit einer dauerhaften Begrünung dieser „Hitzeinsel ersten Grades“ nicht zu rechnen sei, schlägt „Die Fraktion“ eine aus ihrer Sicht pragmatische Lösung vor: „Bäume auf Rädern“.
Bei diesen sogenannten Pop-up-Bäumen handle es sich um mobile, begrünte Installationen, die flexibel aufgestellt werden könnten. Sie würden, so „Die Fraktion“ „sofort für Schatten sorgen und dabei das Stadtbild deutlich aufwerten. Sie bieten den entscheidenden Vorteil: Wo ein Baum nicht dauerhaft stehen darf, darf er zumindest eine Weile herumstehen.“
Vorbilder gebe es bereits: Unter anderem die Stadt Saarlouis zeige bereits, „dass Pop-up-Bäume mehr sind als nur ein PR-Gag. Sie bringen spürbare Aufenthaltsqualität und helfen, den Klimawandel in der Innenstadt wenigstens ein bisschen auszubremsen. Also, die paar Bäume ändern nichts am Klimawandel, aber federn lokal die Folgen spürbar ab.“
„Die Fraktion“ beantragt, die Anschaffung und Aufstellung von Pop-up-Bäumen für den Schlossvorplatz kurzfristig zu prüfen. Parallel solle die Stadt prüfen, an welchen weiteren stark frequentierten, aber wenig begrünten Flächen der Einsatz solcher mobilen Bauminseln sinnvoll wäre. Die Pop-up-Bäume sollten optisch ansprechend gestaltet werden und je nach Bedarf an andere Standorte „wandern“. Zudem sollte die Öffentlichkeit über Sinn und Zweck der „mobilen Bäume“ informiert werden.
Für die Finanzierung könnten bestehende Förderprogramme wie die Städtebauförderung von Bund und Land NRW genutzt werden, sagt „Die Fraktion“. Sie seien bereits erfolgreich für die Aufwertung der Innenstadt, einschließlich des Schlossparks, eingesetzt worden. Weitere Optionen aus Förderprogrammen zur Anpassung an den Klimawandel sollten ebenfalls geprüft werden.