Leipzig soll sich stärker für den Schutz von Wildtieren engagieren. Das hat die Ratsversammlung am Mittwoch, dem 21. Mai, beschlossen. Geplant sind ein Runder Tisch und mehr Informationen auf der Homepage der Stadt. Ein Antrag, dem Wildpark jährlich 60.000 Euro zur Verfügung zu stellen, wurde jedoch abgelehnt.

„Die Menschen in der Wildvogelhilfe kommen an ihre Grenzen“, beklagte Grünen-Stadträtin Anne Vollerthun in der Ratsversammlung. Sie trug eine Statistik vor, wonach in Leipzig fast täglich verletzte Vögel aufgenommen werden. Verantwortlich ist häufig der Mensch, der den Vögeln immer mehr Lebensraum nehme und diese durch Autos, Glaswände und Gebäudesanierungen bedrohe.

SPD-Stadtrat Andreas Geisler gab den Grünen „absolut Recht“. Er verwies zudem auf hunderte tödliche Autounfälle mit größeren Wildtieren, darunter Rehe, Füchse und Dachse. AfD-Stadtrat Roland Ulbrich sprach anschließend abwertend über den Nabu. Dieser sollte in einem früheren Antrag finanziell unterstützt werden – dieser Antrag stand hier aber nicht mehr zur Debatte und Abstimmung.

Zunächst stimmte der Stadtrat über einen Änderungsantrag der SPD-Fraktion ab. Diese wollte dem Wildpark jährlich 60.000 Euro zuweisen. Das Geld sollte der Wildpark dann an seine Partner in der Wildtier- und Wildvogelhilfe weiterleiten. Linke und Grüne unterstützten den Antrag, was jedoch nicht zu einer Mehrheit reichte.

Anschließend wurde über den Antrag der Grünen abgestimmt: im drittel Quartal einen Runden Tisch zu organisieren und noch im laufenden Quartal ein Konzept zu erarbeiten, „das wesentliche Fragen im Umgang mit gefundenen Wildtieren auf der Internetseite der Stadt Leipzig abbildet und eine erste Orientierung gibt“.

Weil diesem Antrag – anders als beim SPD-Vorschlag – auch die Freie Fraktion zustimmte, reichte es für eine knappe Mehrheit von genau einer Stimme.