Die Senatsverwaltung für Verkehr hat ein Abrissunternehmen für die marode Brücke an der Wuhlheide gefunden. Das teilte die Behörde am Freitagvormittag mit. Das Bauunternehmen Strabag AG Direktion Nord-Ost Berlin startet den Rückbau demnach bereits heute. Allerdings müssen sich Anwohner auf große Lärmbelastungen gefasst machen.

Am Freitagabend will die Verwaltung kurzfristig über Einzelheiten informieren: Für 19 Uhr in der Kirche an der Roedernstraße 2 in 12459 Berlin sind Anwohner zu einer Informationsveranstaltung geladen. Die Nachbarn würden außerdem kurzfristig mit Wurfsendungen in ihren Briefkästen informiert. Die Verwaltung warnte bereits, dass der Abriss nur dann zügig erledigt werden könne, wenn „die Arbeiten Tag und Nacht stattfinden können und auch eine lärmintensive Nachtarbeit zugelassen werden kann“.

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Die Straßenbahntrasse unter der Brücke sowie die Fuß- und Radwege sollen laut Senatsverwaltung „möglichst bis zum Ende der 22. Kalenderwoche“ freigegeben werden. Somit wären diese bereits Anfang Juni wieder nutzbar. Dafür müsste jedoch Tag und Nacht unter erheblichem Lärm gearbeitet werden. Daher seien noch Abstimmungen nötig, hieß es weiter.

Brücke ist seit Montag komplett gesperrt

Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) zeigte sich erleichtert über die Auftragsvergabe für den Abriss: „Einmal mehr beweisen unsere Verwaltung und die Bauindustrie, dass sie auch unter schwierigen Bedingungen erstklassige Arbeit leisten. Denen, die von den massiven Verkehrsbeeinträchtigungen betroffen sind, wünsche ich, dass sie schon bald wieder ihre gewohnten Wege gehen und fahren können.“

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Die marode Brücke an der Wuhlheide in Berlin-Oberschöneweide ist seit Montag komplett gesperrt. Das gilt auch für den Verkehr unter dem Bauwerk, Straßenbahn, Radfahrer und Fußgänger eingeschlossen. Für den Verkehr auf der Brücke galt schon seit Ende April eine Sperrung. Bei regelmäßigen Prüfungen wurden laut Verkehrsverwaltung zunehmend Risse auf der gesamten Brückenlänge festgestellt.

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Als Folge der Vollsperrung sind auch mehrere Tramlinien unterbrochen. Auf einer Seite der Brücke verkehren Straßenbahnen bis auf Weiteres im Zuge eines Inselverkehrs, also ohne Verbindung zum übrigen Tramnetz. Fachleute der BVG schätzen, dass dieser Betrieb ohne Zugang zu den Werkstätten etwa vier Wochen lang durchgehalten werden kann.

Die Verkehrsverwaltung korrigierte am Freitag die zuvor genannten Zahlen zum Verkehr an dem Knoten. Demnach fuhren Stand 2023 täglich rund 20.000 Fahrzeuge unter der Brücke, also nord- oder südwärts. Zwischen Ost und West seien es etwa 17.000 Fahrzeuge auf der Brücke und rund 4.000 Fahrzeuge auf den parallelen Fahrspuren gewesen.