Hamburg – Polizisten führen eine Frau in Sporthose und Turnschuhen ab, die Kapuze ist tief ins Gesicht gezogen. Die Beamten sind sicher: Lydia S. (39) ist die Messerstecherin vom Hamburger Hauptbahnhof!
Bei der Bluttat am Freitagabend wurden 18 Menschen im Alter von 19 bis 85 Jahren verletzt, davon sieben schwer und vier lebensgefährlich. Letztere sollen inzwischen stabilisiert sein. Zudem wird bekannt: Offenbar gab es nicht noch mehr Opfer, weil zwei mutige Passanten die Amok-Frau stoppten.
Sie soll einer Psychiatrie untergebracht werden, wird noch am Samstag einem Haftrichter vorgeführt. Die deutsche Staatsbürgerin ist nach BILD-Informationen polizeibekannt, saß schon mehrfach in der Psychiatrie ein. Mit welchen Straftaten sie in der Vergangenheit die Polizei Hamburg beschäftigte, ist noch unklar.
Bei dem Messerangriff wurden 18 Menschen verletzt, vier schweben laut Polizei in Lebensgefahr
Foto: NonstopNews
Polizei Hamburg: Tatverdächtige handelte allein
Kurz nach dem Angriff auf Bahnsteig 13/14 war die Frau von einer sogenannten Quattro-Streife (Beamte von Bahn, Hochbahn, Polizei und Bundespolizei) festgenommen worden. Ihr Messer hatten die Beamten am Tatort sichergestellt.
Festnahme in Hamburg: Frau nach Messerattacke abgeführt
Quelle: X, AP, News5, TV7 News, NonStopNews // BILD – Michael Bergemann24.05.2025
Die Frau befindet sich aktuell in Gewahrsam, laut Polizei gibt es keine Hinweise auf ein politisches Motiv. Die Ermittler sind sich sicher: Die Frau handelte allein. Das zeigten die Auswertungen der Überwachungskameras.
Warum die Frau am Hauptbahnhof Menschen angriff, ist bislang unklar. Laut Polizei wird geprüft, ob die 39-Jährige in einem psychischen Ausnahmezustand zustach. Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen.
Ermittler der Polizei Hamburg untersuchen den Bahnsteig nach der Messertat. Eine Frau stach wahllos auf 18 Reisende ein
Foto: EPA
Blutende Menschen am Boden
Die Tat geschah kurz nach 18 Uhr. Am Gleis stand der ICE 855 nach München, als plötzlich eine Frau mit einem Messer auftauchte und ohne Vorwarnung auf Menschen einstach. Panik brach aus, Passanten schrien, rannten davon.
Einer der Verletzten wird von Sanitätern abtransportiert
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Blutende Menschen lagen am Boden. Dutzende Sanitäter, Notärzte und auch das Kriseninterventionsteam rückten an. Einige Verletzte wurden direkt im Zug behandelt, andere in Krankenhäuser gebracht. Der ICE wurde evakuiert, Teile des Bahnverkehrs gestoppt. Der Hauptbahnhof in Hamburg war stundenlang gesperrt, ist aber mittlerweile wieder in Betrieb.