Die fallenden Ölpreise beunruhigen die russische Regierung. Die Wirtschaftsbehörden beobachteten die Entwicklung genau, die Lage sei „extrem angespannt“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag. Die Ölpreise seien ein sehr wichtiger Indikator für Russland.
„Wir beobachten diese Situation, die man derzeit als extrem turbulent, angespannt und emotional überladen beschreiben könnte, sehr genau“, zitierte die Interfax den Peskow. Die russischen Behörden arbeiten daran, „die Folgen dieses internationalen Wirtschaftssturms für unsere Wirtschaft zu minimieren“.
Ungeachtet westlicher Sanktionen exportiert Russland immer noch erhebliche Ölmengen. Die Einnahmen aus den Exporten sind auch für die Finanzierung des Angriffs auf die Ukraine sehr wichtig.
Der Ölpreis war am Freitag um sieben Prozent eingebrochen. China hatte die Zölle auf US-Waren erhöht und damit einen Handelskrieg verschärft. Anleger rechnen nun mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einer Rezession. Die Ölsorten Brent und WTI verloren in der vergangenen Woche 10,9 beziehungsweise 10,6 Prozent.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Externen Inhalt anzeigen
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Russland ist von Öleinnahmen abhängig
Russland ist von den geplanten geplanten US-Zöllen bislang nicht betroffen. Auf Trumps Liste fehlte das Land – ganz im Gegensatz zur Ukraine. Für Russland besteht das größte Risiko durch die Trump-Zölle in einer möglichen Verlangsamung der globalen Nachfrage, wenn es zu einem umfassenderen Zollkrieg käme. Das wiederum könnte den Ölpreis beeinträchtigen.
Die russische Zentralbank warnte Anfang des Jahres, dass die USA und die Opec die Kapazität hätten, den Ölmarkt zu überfluten und einen erneuten langanhaltenden Preisverfall wie in den 1980er Jahren zu verursachen. Die Umstände damals trugen wesentlich zum Zusammenbruch der Sowjetunion bei. Russland ist im Staatshaushalt erheblich von den Öleinnahmen abhängig.
Mehr auf Tagesspiegel.de Trotz einbrechender Börsenkurse Trump will auch weiterhin an US-Zöllen festhalten Nach Kurssturz an den Börsen Berliner Online-Broker Trade Republic am Vormittag nur eingeschränkt erreichbar Musk für Freihandel zwischen EU und USA Deutsche Politiker sehen keine Chance mit Trump, freuen sich aber trotzdem
Am Sonntag sagte Trump dem Sender NBC News, er sei sehr verärgert über den russischen Präsidenten Wladimir Putin, nachdem dieser die Legitimierung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angezweifelt hatte. Der US-Präsident deutete an, er könnte sekundäre Zölle von 25 bis 50 Prozent auf Käufer russischen Öls erheben. (Reuters/mira)