Alles begann mit der Erzählung ihrer Großmutter vor ein paar Jahren: Heinrich Wendt, der Urgroßvater von Torsten und Lars Wendt sei 1893 in die USA ausgewandert. Das machte Torsten Wendt neugierig. „Ich hatte anfangs nur einen Notizzettel mit dem Namen Wendt und Cincinnati“, erklärt Torsten Wendt, das habe er einfach bei Google eingegeben.
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Über eine Bildersuche stieß er auf Barry Wendt, der als Arzt in den sozialen Medien präsent ist. „Auf dem Bild sah man sofort eine Familienähnlichkeit“, berichtet Torsten, deswegen habe er Barry direkt über Instagram kontaktiert und gefragt, ob er ein Nachfahre Heinrichs sei.
Besuch bei der Verwandtschaft in Rieste: Henry Wendt (von links), Marc Wendt, Lars Wendt, Torsten Wendt, Barry Wendt und Thomas Burns.
Foto: Madeleine Grommes
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Auf den ersten Blick nahm Barry Wendt die Nachricht bei Instagram nicht ernst. „Ich dachte, es sei ein Betrugsversuch“, erzählte er lachend auf Englisch. Doch dann fielen ihm Ortsnamen auf, die er kannte und er antwortete Torsten. Denn Barry wusste bereits, dass er Vorfahren aus Norddeutschland hatte. Durch den Instagram-Kontakt tauschten sich die beiden aus und setzten die Geschichte ihres gemeinsamen Urgroßvaters zusammen.
Wie Heinrich Wendt in die USA kam
Die Geschichte Heinrichs begann bereits in den 1850er Jahren, als er aus dem Sauerland nach Ankum kam, um das Dach des Doms wieder aufzubauen, erzählte Lars Wendt. Weil der Auftrag sechs statt einem Jahr gedauert habe, sei Heinrich mit seiner ganzen Familie und Handwerksfirma ins Osnabrücker Land gezogen, erklärt er.
Heinrich Wendt als Feuerwehrmann in der „Bavarian Brewery“
Foto: Barry Wendt
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Ende des 19. Jahrhunderts sei die Auftragslage für Heinrich so schlecht gewesen, dass er mit seiner Frau Marie Bollmann mit einem Schiff von Bremerhaven aus nach Cincinnati auswanderte, berichtete Lars Wendt.
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Dort lebten sie in der Nähe der „Mutter Gottes Kirche“ und Heinrich, der seinen Namen in Henry änderte, arbeitete als Feuerwehrmann in der „Bavarian Brewery“ in Covington, einer Brauerei für bayrisches Bier, ergänzte Barry Wendt.
Beim Familientreffen 2025 in Rieste ist auch die Verwandtschaft aus den USA dabei.
Foto: Lars Wendt
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Familientreffen in den USA und Deutschland
Seit der ersten Kontaktaufnahme Anfang der 2020er trafen sich die Familien der Brüder Torsten und Lars sowie Barry und Marc regelmäßig mit ihren Kindern zu Familientreffen, zuletzt am 17. Mai 2025 in Rieste. Bei ihren gegenseitigen Besuchen in den USA und Deutschland besuchten die Nachfahren Heinrichs wichtige Orte seiner Geschichte.
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In Cincinnati besichtigten sie die Brauerei und die Kirche. In Deutschland besuchten sie das Auswanderermuseum in Bremerhaven und den Artländer Dom in Ankum. „Es war fantastisch, zu sehen, wo er auf das Boot ging“, erzählte Barry Wendt auf Englisch und lobte das Museum.
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