Hannover – Jahrzehnte lang hing der Kondomautomat in der Herrentoilette des Neuen Rathauses. Im Februar musste ihn der Betreiber abbauen.
Die Stadtverwaltung Hannover hatte ihn dazu gezwungen. Zuvor soll es Unmut von Bürgern über den Automaten in der öffentlichen Herrentoilette gegeben haben, der dort schon 35 Jahre lang hing, wie der NDR berichtet.
Neues Rathaus in Hannover, nach 12 Jahren Bauzeit im Juli 1913 eröffnet
Foto: Getty Images
Die Stadt habe sich mit den vermehrten Beschwerden von Bürgern auseinandergesetzt. Und kam dann zu dem Ergebnis, dass ein Rathaus für einen Kondomautomat „kein geeigneter Standort“ sei. Es gehe dabei um „privatwirtschaftliche Verkaufsangebote“, so ein Sprecher zum NDR.
Betreiber zahlt keine Miete
Zudem solle ein Verstoß gegen die „Grundsätze der Neutralität und Gleichbehandlung“ vorliegen. Grund: Der Betreiber zahlte keine Miete und auch auf eine Laufzeit sei verzichtet worden.
Allerdings hatte das alles in den frühen 80er-Jahren niemanden gestört, denn da ging es um Kampf gegen die damals noch unheilbare Krankheit Aids. Aber auch heute schützen Präservative. Daher gibt es ja auch aus gutem Grunde immer wieder Kondom-Kampagnen in der Öffentlichkeit („Oben ohne. Unten mit.“).
Was steckt hinter den Beschwerden? Bürger sollen sich insbesondere darüber beklagt haben, dass der Automat in dem „denkmalgeschützten und altehrwürdigen Gebäude“ angebracht gewesen sei. Laut „HAZ“ soll auch Sexspielzeug im Automaten für Ärger gesorgt haben. Doch dabei soll es sich „lediglich um Noppenringe“ gehandelt haben, so der Betreiber.
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Der Unternehmer bedauert den Rückbau, denn mit dem Gerät im Rathaus habe es nie Probleme gegeben. Keine Schmierereien, kein Graffiti und auch kein Vandalismus. An anderen Standorten sehe es damit viel schlechter aus.