Vor rund 40 Jahren noch ein paar schrille Laute von Film-Außerirdischen – heute eine voll ausgebaute Sprache mit Grammatik, Dialogen und mehr als 5.300 Wörtern: Klingonisch, die Kunstsprache aus „Star Trek„, ist längst mehr als nur ein Gag für Hardcore-Fans.
So wurde sie in den vergangenen Jahren um zahlreiche Begriffe erweitert, 130 kamen allein im vergangenen Jahr dazu – darunter auch erstmals Wörter zu Sexualität. „Es hat lange gedauert, bis es Wörter für Geschlechtsverkehr, Geschlechtsteile, Küssen und den Orgasmus gab“, sagt Klingonisch-Experte Lieven L. Litaer, der die Sprache der kriegerischen Spezies seit über 20 Jahren unterrichtet, der DPA.
Seit dem ersten Einsatz 1979 in „Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock“ hat sich die Sprache fest in der Popkultur verankert. Ob in Serien, Filmen, Werbung oder Literatur – Klingonisch ist heute allgegenwärtig.
In einem neuen Buch „Klingonisch – Vom Requisit zum Kult“ (Egypt Verlag) blickt Litaer zurück auf vier Jahrzehnte klingonische Sprachgeschichte – mit vielen bislang unbekannten Details. Eine so umfassende Beschreibung gab es bisher noch nie.
So klingt Dirty Talk bei den Klingonen
So wagt der Experte auch einen Blick ins außerirdische Schlafzimmer. Geht es bei den Klingonen beispielsweise zur Sache, spricht er von „nga’chuq„. Die Geschlechtsteile werden als „qey’Hav“ und „InSep“ bezeichnet. Kurios: Sowohl für den sexuellen Höhepunkt („meQ„, „HutmaH chav„, „ghuch“ oder „‚ebraH„), als auch für den Reinfall im Bett („chenHa‘ meyrI„) findet der Klingone Worte. (Für die korrekte Aussprache auf den Link klicken)
Erfunden wurde Klingonisch vom US-Sprachwissenschaftler Marc Okrand im Auftrag von Paramount Pictures. „Anfangs war das nur ein lustiger Schnickschnack für einen Film. Heute wird Klingonisch ernst genommen“, sagt Litaer. Er schätzt, dass weltweit rund 50 Menschen die außerirdische Sprache fließend sprechen, weitere Tausende verstehen sie zumindest ziemlich gut.
„Wenn etwas fehlt, sind es Begriffe für Sachen oder Emotionen, die ‚typisch irdisch‘ sind, was also Klingonen niemals machen würden“, erklärt der 45-Jährige und nennt als Beispiel das Wort Schadenfreude. Der Wortschatz erweitert sich auch zeitgemäß. So kamen in der Coronazeit Wörter für Covid-19 und das Coronavirus dazu. Später folgte das Wort für Ukraine.
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