Stadtplanerin Christina Kutschaty hat für die Vitalisierung der Alleestraße vor ihrem frühzeitigen Abschied im Jahr 2024 keine allzu großen Fortschritte präsentieren können. Ihre verbale Abfuhr vor Publikum in der „Schatzkiste“ an Konzepte der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Alleestraße für die Belebung der Fußgängerzone bleibt aber unvergessen. Bei der Fraktionssitzung der CDU am Montag im Innenstadtbüro auf der Allee erinnerten Besucher an diesen denkwürdigen Abend.
Die ISG hat sich mittlerweile aufgelöst. Eigentümer und Ladenbesitzer, die sich in der Zukunft für die Alleestraße engagieren wollen, waren an diesem Abend nicht gekommen. Ob es diese Spezies überhaupt noch gibt und ob sie wieder für gemeinsame Projekte gewonnen werden können, weiß keiner so genau. Tendenz der Anwesenden am Montag: eher nicht.
Fairerweise sei betont, dass Frau Kutschaty früh darauf hingewiesen hat, dass die Alleestraße nicht nur eine Geschäfts-, sondern auch eine Wohnstraße ist. Rainer Kalscheuer, der als Treuhänder der Stadt mittlerweile die Gespräche mit Gebäudebesitzern führt, sah am Dienstag in der Sitzung der Bezirksvertretung Alt-Remscheid auch darin einen wichtigen Grund, warum Leerstand in den Geschäftsräumen im Erdgeschoss nicht zwangsläufig die Bereitschaft der Eigentümer erhöht, mit der Stadt ins Geschäft zu kommen: In den Etagen über den von der CDU beklagten dunklen Fensterfronten befinden sich viele vermietete Wohnungen. Größeren finanziellen Handlungsdruck gibt es für die Hausbesitzer also nicht.
So bleibt vorerst die Stadt Haupttreiber beim Projekt Alleestraße. Mit dem Sinn-Leffers-Gebäude ist sie inzwischen Besitzerin einer Schlüssel-Immobilie geworden. Aber auch nur dort hat sie das Heft des Handelns wirklich in der Hand.