Wolfram Rieder, Leiter der Musikschule der Stadt Leinfelden-Echterdingen, blickt auf große öffentliche Auftritte, musikalische Erfolge, aber auch auf gesellschaftliche Herausforderungen.

Philipp Braitinger

06.04.2025 – 14:27 Uhr

Das Angebot der Städtischen Musikschule ist riesig, es reicht vom Instrumentalunterricht bis zum Gesang. Vom Anfänger bis zum Ausnahmetalent erhalten Kinder, Jugendliche und Erwachsene dort ein passendes Angebot. Der Leiter der Musikschule, Wolfram Rieder, hat in der jüngsten Sitzung des Verwaltungs-, Kultur- und Sozialausschusses über öffentliche Auftritte mit Höhepunkten wie die Teilnahme beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ berichtet. „Da sind wir absolut stolz darauf“, meinte Wolfram Rieder. Aktuell gebe es neun Teilnehmer.

Gut läuft es laut der Musikschule auch mit den zahlreichen Konzerten und Veranstaltungen, die das kulturelle Leben der Stadt bereichern. Im vergangenen Jahr musizierten die Mitglieder der Musikschule unter anderem bei der Jubiläumsfeier der Stadt, bei einem Open-Air-Konzert in der Historischen Mitte von Echterdingen und beim Weihnachtskonzert in der Stephanuskirche. Die Schüler der Musikschule sind im Orchester, in der Bigband, in Rockbands oder sogar als Solisten unterwegs. Neben den zahlreichen öffentlichen Auftritten tragen Kooperationen mit Kindertagesstätten, Schulen sowie Musik- und Gesangsvereinen zur Verankerung der Musikschule im städtischen Leben bei.

Die Rückmeldungen aus dem Ausschuss belegten die Wertschätzung der Kommunalpolitiker gegenüber der Musikschule. „Es ist immer ein Ohrenschmaus“, sagte Barbara Sinner-Bartels (SPD) über die Konzerte der Musikschule. „Ihr schafft Raum für musikalische Bildung und Gemeinschaft“, freute sich Claudia Zöllmer (CDU). Edeltraud Reichle-Kanthak (Bündnis 90/Die Grünen) lobte die vielen Kooperationen. „Wir können stolz auf unsere Musikschule sein“, meinte sie. „Die Musikschule hat einen super Ruf“, hob Sabine Onayli (LE Bürger) hervor. Und Beatrix Heß (Freie Wähler) bekannte sogar: „Wir lieben unsere Musikschule.“

Die Musikschule muss sich laut Wolfram Rieder aber auch einigen Herausforderungen stellen. Die Beschäftigung vieler Jugendlicher mit den Sozialen Medien stehe in Konkurrenz mit „Live-Erlebnissen“ wie sie die Musikschule bietet. Darüber hinaus gebe es neben der Musikschule zahlreiche weitere Angebote, mit denen Kinder und Jugendliche ihre Freizeit gestalten könnten. „Wir sehen uns in der Verantwortung, die ideale, gesellschaftliche und integrative Bedeutung von musikalischen Angeboten zu stärken“, schreibt die Musikschule dazu. Derzeit versorgen 43 Lehrer insgesamt rund 1200 Schüler mit Unterricht. 156 Anmeldungen stehen auf einer Warteliste.

Gebühren sollen steigen

Der Musikschulleiter kündigte auch eine Gebührenerhöhung an, die ein Plus von rund 13 000 Euro pro Jahr einspielen soll. Die Unterrichtsentgelte seien aber nur ein Teil der Finanzierung der Musikschule. Sie decken rund 43 Prozent der Kosten. Weitere 40 Prozent – das sind rund 600 000 Euro – übernimmt die Stadt. Der Rest kommt vom Land, aus Spenden, von Stiftungen und aus sonstigen Quellen. Der Musikschule sei es wichtig, dass eine Unterrichtsversorgung nicht am Geldbeutel der Eltern scheitert. Durch Mietinstrumente und Gebührenermäßigungen werde sichergestellt, dass Kinder und Jugendliche unabhängig von ihrer finanziellen Situation Zugang zur musikalischen Ausbildung erhalten können.