So vereint war Ostwestfalen selten. Aus allen Städten der Region sind sie zu Tausenden angereist, um ihre Mannschaft in der Hauptstadt zu feiern. Und die, die zuhause geblieben sind, haben der Arminia vor dem Fernseher oder beim Public Viewing die Daumen gedrückt. In ihrer Stadion-Hymne besingen sie sich als die besten Fans der Welt. An diesem Wochenende haben die Arminia-Anhänger dieses Selbstbewussten doppelt unterstrichen.

Gänsehautmomente sind etwas Schönes: Gestern gab es davon viele. Beim Singen der Nationalhymne, beim Bestaunen der Choreos, beim Lesen des Banners in Gedenken an die Opfer der Messerattacke, beim Einlaufen der Mannschaft und Kinder ins Olympiastadion. So viele Emotionen, so viel Stolz. Bielefeld und Berlin wurden Zeuge eines Fußballspektakels, das in Erinnerung bleiben wird. Für Bielefeld endete ein alles in allem sagenhafter Pokal-Wettbewerb. Zwar besiegte der VfB Stuttgart den DSC mit 4:2, doch die Bielefelder hinterließen unvergessliche Spuren im Pokalgeschehen.

Selbst die Berliner Medien waren sich einig: „Bielefeld hat Berlin erobert“, schrieben der Berliner „Tagesspiegel“ oder die „Berliner Morgenpost“. So oder so ist Bielefeld der Sieger der Herzen. Arminia Bielefeld ist mehr denn je das wichtigste Aushängeschild der Region. Kein anderes Ereignis, keine andere Institution vereint die Menschen so sehr, bringt so viele Emotionen und Aufmerksamkeit nach Bielefeld. Das ist für den Verein klasse, aber gleichzeitig bedeutet es auch viel Verantwortung. Besonders die Vereinsspitze muss damit sensibel umgehen.

Mehr als ein sportlicher Erfolg für Bielefeld

Auch wenn es sportlich nicht ganz zur Sensation gereicht hat, ist der Einzug von Arminia Bielefeld ins DFB-Pokalfinale ein stolzer Moment. Zum ersten Mal in der 120-jährigen Vereinsgeschichte stand die Arminia im Endspiel um diesen Titel.

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Das Finale ist weit mehr als ein sportlicher Erfolg: Für die Stadt und die Region ist es ein enormer Wirtschaftsfaktor. Gastronomie und Einzelhandel, Sponsoren und nicht zuletzt die Stadt Bielefeld profitieren von der Euphorie, bundesweite Medienpräsenz sorgt für einen Marketingschub, von dem die Region noch lange zehren wird. Die Marke „Arminia“ ist deutschlandweit positiv besetzt und präsent – ein unbezahlbarer Imagegewinn für Stadt und Verein. Und sogar international hat das Erreichen des Pokalfinals Wellen geschlagen: die „New York Times“, der englische Radiosender BBC, die spanische Zeitung „El Mundo“ und viele andere Medien berichteten.

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Auch für Arminia bedeutet das Finale wirtschaftlich einen wichtigen Sprung: Die Prämien aus dem DFB-Pokal, TV-Gelder und vielleicht auch neue Sponsorendeals verschaffen dem Verein finanzielle Sicherheit und eröffnen neue Handlungsspielräume für die Zukunft. Nach Jahren der Unsicherheit ist das ein Befreiungsschlag, der Arminia Bielefeld wieder auf stabile Füße stellt.

Das sagen die Arminia-Fans zum Pokalfinale: