Elias Lorenz? Diesen Namen kannten nur die wenigsten Anhänger des Halleschen FC. Normalerweise spielte der Youngster in der U19. Bis auf wenige Kurzeinsätze kam er bei den Profis nicht zum Zuge – dass er ausgerechnet im Pokal zum Helden wird, ist eine dieser märchenhaften Pokalgeschichten.

Lob von Routinier Nietfeld

„Der Junge gibt immer alles. Dafür, dass er noch in der A-Jugend spielt, ist er immer voll dabei, und wenn er seine Spielminuten bekommt, sieht man, er will unbedingt“, sagte Jonas Nietfeld. Dass er sich und vor allem die Mannschaft belohnt habe, sei ein gutes Gefühl.

Lorenz wurde in der 75. Minute in ein Spiel geschickt, das für den HFC komplett zum Vergessen war. Beim Regionalliga-Zweiten lief nichts zusammen, der Auftritt war nach dem 0:4-Debakel am letzten Punktspieltag in Greifswald die nächste Katastrophe. 

Löhmannsröben sieht Rot

Sechstligist Stendal hielt ganz stark dagegen und sorgte mit seinem mutigen, frechen Auftritt dafür, dass die Unzufriedenheit der Hallenser immer größer wurde. Das offenbarte sich dann auch in einem völlig unnötigen Kopfstoß von Jan Löhmannsröben gegen Felix Knoblich, wofür es zurecht die Rote Karte gab. 

Pokal-Gage wird in die Mannschaft investiert

„Wir hätten es uns gern leichter gemacht. Aber im Endeffekt ging es nur darum, das Spiel zu gewinnen. Stendal hat alles rausgehauen. Dass wir es aber dennoch gezogen haben, ist sehr wichtig für uns und den ganzen Verein“, sagte Nietfeld. Immerhin ist dem Club nun die Antrittsgage in Höhe von etwa 210.000 Euro sicher, womit der Kader verstärkt werden soll. Denn das große Ziel ist die Rückkehr in die 3. Liga in der kommenden Saison.

Davor gibt es aber ein Fußball-Fest im Heimspiel gegen einen Profiverein. Wer das sein soll? „Scheißegal, Hauptsache ein großer Verein, Hauptsache DFB-Pokal“, sagte Matchwinner Lorenz.