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Nach X-Panne: Musk will sich wieder auf Unternehmen konzentrieren

Aktualisiert am 25.05.2025 – 19:15 UhrLesedauer: 28 Min.

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Elon Musk: Der Trump-Berater will sich künftig wieder mehr seinen Unternehmen widmen. (Quelle: Kevin Lamarque/reuters)

Der Unternehmer will sich nach dem Ausfall von X wieder auf seine Geschäfte konzentrieren. SPD-Chef Klingbeil warnt vor Provokationen in Richtung USA: Alle Entwicklungen im Newsblog.

Im Streit um das Aufnahme-Verbot für ausländische Studierende an der US-Eliteuniversität Harvard hat US-Präsident Donald Trump die Hochschule erneut kritisiert. „Warum sagt Harvard nicht, dass fast 31 Prozent seiner Studenten aus fremden Ländern stammen und diese Länder, von denen einige überhaupt nicht freundlich zu den Vereinigten Staaten sind, nichts für die Bildung ihrer Studenten bezahlen und nicht die Absicht haben dies jemals zu tun“, schrieb Trump in seinem Online-Dienst Truth Social.

„Wir wollen wissen, wer diese ausländischen Studenten sind, eine nachvollziehbare Frage, schließlich geben wir Harvard Milliarden von Dollar, aber Harvard ist nicht gerade entgegenkommend“, schrieb der US-Präsident weiter. Die US-Regierung hatte Harvard am Donnerstag verboten, weiterhin ausländische Studierende aufzunehmen, die mehr als ein Viertel der Studierenden ausmachen. Am Freitag kippte eine US-Bundesrichterin das Verbot, nachdem Harvard geklagt hatte. Ob sich die Regierung von US-Präsident Trump daran jedoch hält, ist ungewiss. In anderen Fällen hatte sich die Regierung über Gerichtsentscheidungen hinweggesetzt.

Hintergrund des Verbots ist ein bereits seit Wochen andauernder Streit um die Streichung von Fördergeldern für Harvard. US-Präsident Donald Trump hatte der Universität vorgeworfen, eine „antisemitische, linksextreme Institution“ zu sein. Harvard hatte sich unter anderem geweigert, Regierungsforderungen wie die Streichung von Diversitätsprogrammen nachzukommen. Heimatschutzministerin Kristi Noem warf der Universitätsleitung am Donnerstag zudem vor, sich mit der kommunistischen Partei in China „zu koordinieren“.

Infolge eines etwa zweistündigen Ausfalls bei seinem Onlinedienst X will Tech-Milliardär Elon Musk sich aus der Politik weiter zurückziehen und sich stattdessen wieder auf die Leitung seiner Unternehmen konzentrieren. „Ich bin wieder rund um die Uhr sieben Tage die Woche bei der Arbeit und schlafe in Konferenz/Server/Fabrikräumen“, erklärte Musk nach dem Ende der Panne bei X am Samstag. Zuletzt hatte Musk viel Zeit als Sonderberater für US-Präsident Donald Trump aufgewendet.

„Wie die X-Betriebsprobleme diese Woche gezeigt haben, sind größere operationelle Verbesserungen fällig“, räumte der in Südafrika geborene Unternehmer nun ein. Der 53-jährige Milliardär hat einen außergewöhnlich vollen Terminkalender als Eigentümer beziehungsweise Chef von X, dem KI-Entwickler xAI mit dem Chatbot Grok, des Elektroautobauers Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX.

In den vergangenen Monaten hatte Musk sich aber vor allem der Politik zugewandt. Seit dem Wiedereinzug von US-Präsident Trump ins Weiße Haus im Januar war der Tech-Milliardär die treibende Kraft hinter der sogenannten Regierungsabteilung für staatliche Effizienz (Doge), die den massiven Kosten- und Personalabbau im US-Staatsapparat vorantreiben soll. Musk hatte allerdings in den vergangenen Wochen bereits mehrmals verkündet, diese Tätigkeit für den Rechtspopulisten Trump einschränken zu wollen.

Im Zollstreit mit den USA hat Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) ernsthafte Gespräche anstelle von Gegenattacken gefordert. „Wir brauchen jetzt keine weiteren Provokationen, sondern ernsthafte Verhandlungen“, sagte Klingbeil der „Bild am Sonntag“ (BamS) mit Blick auf die Drohung von US-Präsident Donald Trump, ab Juni Zölle in Höhe von 50 Prozent gegen die EU zu verhängen.