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25.05.2025
US-Präsident Donald J. Trump ist anhaltend unzufrieden mit den Handelsbeziehungen zur Europäischen Union. Durch eine ganze Reihe unterschiedlicher Maßnahmen sieht er die Vereinigten Staaten durch die EU benachteiligt, weswegen er zu einem seiner offenkundigen Lieblingsmittel greift: Strafzölle. Auch an Apple richtet Trump einen deutlichen Appell.
„Die Europäische Union, die in erster Linie zu dem Zweck gegründet wurde, die Vereinigten Staaten in Sachen Handel auszunutzen, hat sich im Umgang als sehr schwierig erwiesen“, befand US-Präsident Donald J. Trump am letzten Freitag auf seiner eigenen Plattform Truth Social.
Er führte aus: „Ihre mächtigen Handelsschranken, Mehrwertsteuern, lächerlichen Unternehmensstrafen, nichtmonetären Handelshemmnisse, Währungsmanipulationen, unfairen und ungerechtfertigten Klagen gegen amerikanische Unternehmen und mehr haben zu einem Handelsdefizit mit den USA von mehr als 250.000.000 US-Dollar pro Jahr geführt; eine Zahl, die völlig inakzeptabel ist.“
„Unsere Gespräche mit ihnen führen zu nichts!“, beklagte Trump und verkündete: „Daher empfehle ich einen direkten Zollsatz von 50 Prozent auf die Europäische Union, der am 1. Juni 2025 in Kraft treten soll. Es gibt keine Zölle, wenn das Produkt in den Vereinigten Staaten gebaut oder hergestellt wird.“
Trump hebt Apple hervor
Ein Unternehmen nahm der US-Präsident in einem einzelnen Posting ganz konkret in die Pflicht: „Ich habe Tim Cook von Apple schon vor langer Zeit darüber informiert, dass ich erwarte, dass ihre iPhones, die in den Vereinigten Staaten von Amerika verkauft werden, auch in den Vereinigten Staaten hergestellt und gebaut werden; nicht in Indien oder sonst wo. Wenn das nicht der Fall ist, muss Apple einen Zoll von mindestens 25 Prozent an die USA zahlen.“
Trumps Ankündigungen lösten erhebliche Turbulenzen an den Finanzmärkten aus. Der deutsche DAX fiel um bis zu drei Prozent und schloss mit einem Verlust von etwa 1,5 Prozent bei 23.629,58 Punkten, dem tiefsten Stand seit über zwei Wochen. Vom Abwärtsruck betroffen waren vor allem exportorientierte Branchen wie zum Beispiel die Automobilindustrie.
US-Produktion des iPhone scheint eher unrealistisch
In den USA sank der S&P 500 um 1,2 Prozent, während der Schlusskurs der Apple-Aktie nach Trumps spezifischen Zolldrohungen bei 195,27 US-Dollar lag. Das ist ein Rückgang von etwa 3,02 Prozent gegenüber dem Vortagesschluss von 201,36 US-Dollar.
Die Forderung, iPhones in den USA zu produzieren, wird vielerorts als unrealistisch eingestuft, da dies enorme Investitionen, Jahre der Umstellung und gleichzeitig drastisch steigende Preise für Endverbraucher mit sich ziehen dürfte.
Womöglich erinnern sich regelmäßige Leadersnet-Leser an unseren diesjährigen Aprilscherz, als wir vom Leak des rein fiktiven iPhone 16c berichtet haben – völlig fair und komplett in den USA gefertigt, allerdings zu einem Verkaufspreis von 2999 US-Dollar.
Lieferkettentransparenz gewinnt an Bedeutung
Angesichts der drohenden Zölle stehen Unternehmen weltweit vor der Herausforderung, ihre Lieferketten neu auszurichten, um Kosten zu minimieren und wettbewerbsfähig zu bleiben. Besonders die erwähnten, exportorientierten Branchen wie die Automobil- und Technologieindustrie, darunter Unternehmen wie Apple, müssen ihre Produktions- und Logistikprozesse an neue Handelsrealitäten anpassen.
Eine Chance, die andere Unternehmen wiederum für sich nutzen können: Wirksame Ansätze für mehr Transparenz und Effizienz in der Lieferkette gewinnen vor diesem Hintergrund stetig an Bedeutung.
Unternehmen wie Shippeo, ein führender Anbieter von Echtzeit-Logistiklösungen, bieten hier womöglich wertvolle Unterstützung: Mit einer entsprechenden Plattform wird Unternehmen ermöglicht, Lieferketten in Echtzeit zu überwachen, Transportprozesse zu optimieren und Engpässe frühzeitig zu erkennen.
Solche Technologien könnten entscheidend sein, um die Anpassung an veränderte Handelsbedingungen zu erleichtern. Die kommenden Verhandlungen zwischen der EU und den USA dürften mitbestimmen, wie schnell sie essentiell für wettbewerbsorientiere Unternehmen werden.