Wenn jemand an der Nadlerstraße in aller Ruhe einen Kaffe trinken will, und wieder fährt ein stark motorisiertes Auto eine Runde, so ist er oder sie geneigt anzunehmen, die Stadt würde dem Treiben hier tatenlos zusehen. Denn die dicken Autos werden auch hemmungslos, so scheint es, trotz Verbots abgestellt.

Wie oft wird hier kontrolliert?

Doch die Verkehrsüberwachung ist nicht untätig. Der Bereich stehe sogar besonders im Fokus, lautet die Antwort aus dem Ordnungsamt. An den ersten 142 Tagen des Jahres 2025 seien im Bereich der Nadlerstraße bereits 765 Verwarnungen der städtischen Verkehrsüberwachung für illegale Parkvorgänge erteilt worden – sprich Strafzettel ausgeteilt. Das sind rund 5,4 Strafzettel pro Tag. Das Amt lässt über die Pressestelle nicht nur ausrichten, dass die Verkehrsüberwachung im gesamten Innenstadtbereich eine hohe Präsenz zeige. Und das nicht nur werktags und tagsüber. Auch am Samstag wird an der Nadlerstraße bis Mitternacht kontrolliert. Das war auch am zurückliegenden Wochenende zu beobachten: Um 20 Uhr schrieb eine Mitarbeiterin der Verkehrsüberwachung eine Verwarnung für einen falsch abgestellten Porsche. Zwei Stunden später war der Wagen nicht mehr da. Aber dort stand ein Geländewagen, der auch wieder einen Zettel hinter dem Scheibenwischer klemmen hatte.

Doch es soll noch weiter gehen. Die Stadt werde nicht allein mit der Verkehrsüberwachung versuchen, die Lage in den Griff zu bekommen. Aktuell werde geprüft, ob man eine „räumliche Begrenzung durch einfache bauliche Mittel“ herstellen könne. Sprich den Platz entlang der Nadlerstraße so zu gestalten, dass er nicht mehr als Parkbuchten nutzbar ist. Jedoch müsse man dabei abwägen, dass noch große Fahrzeuge durchkommen müssen, die hier fahren dürfen: Lieferfahrzeuge müssen durchkommen und Platz zum Rangieren haben. Beschwerden von Anrainern – ob Gastronomie oder Anwohner – hätten das Ordnungsamt dabei noch nicht erreicht.