Trump will Strafzölle auf EU-Produkte in Höhe von 50 ProzentUS-Präsident Trump will für Produkte aus der EU von 1. Juni an Strafzölle in Höhe von 50 Prozent einführen. Wenn das jeweilige Produkt in den USA hergestellt wird, werde es keine Zölle geben. „Unsere Diskussionen mit ihnen führen nirgendwo hin“, schreibt er auf seiner Plattform Truth Social. Die EU sei lediglich zu dem Zweck gegründet worden, die USA auszunutzen. Ihre Handelspolitik habe zu einem Defizit mit den USA in Höhe von mehr als 250 Millionen Dollar pro Jahr geführt. Trump bezeichnet diese Summe als inakzeptabel. Woher der Präsident diese Zahl nahm, ist unklar. Vermutlich meinte er Milliarden.

Der Warenhandel zwischen EU und USA belief sich 2024 laut Europäischem Rat insgesamt auf 865 Milliarden Euro. Die EU lieferte demnach Waren im Wert von 531,6 Milliarden Euro in die USA, umgekehrt kamen Waren im Wert von 333,4 Milliarden Euro aus den USA in die EU. Das Defizit liegt diesen Zahlen zufolge bei 198,2 Milliarden Euro. Darin sind allerdings nicht die Dienstleistungen enthalten.

Anfang April hatte Trump ein umfangreiches Paket vorgestellt, das hohe Zölle auf ausländische Güter vorsah. Für Produkte aus der EU waren 20 Prozent angekündigt, die Zölle waren allerdings für 90 Tage ausgesetzt worden. 

Polens Handelsminister Michal Baranowski spielte die Androhung herunter und verwies auf Verhandlungen zwischen EU und USA. „Manche verhandeln hinter verschlossenen Türen, andere eher vor laufenden Kameras.“ Er fügte hinzu: „Die Tatsache, dass wir einige wichtige Aussagen in der Öffentlichkeit sehen, bedeutet nicht, dass sie sich in Maßnahmen der US-Regierung niederschlagen werden.“ Bisher gebe es ein klares Signal, auch auf politischer Ebene, dass die USA und die EU beschlossen hätten, sich mit gegenseitigen Zöllen zurückzuhalten. Es sei noch bis Anfang Juli Zeit für Verhandlungen. „Nach meinem besten Wissen kommen diese Verhandlungen voran“, so Baranowski. Polen hat derzeit die Ratspräsidentschaft der EU inne.