Der Tag
Doppelstruktur: Neues Digitalministerium erhält auch zweiten Sitz in Bonn
26.05.2025, 13:26 Uhr
Das war mal: Zukünftig gibt es für Digitales ein eigenes Ministerium.
(Foto: picture alliance /)
Vor mehr als 25 Jahren stand in Deutschland der wohl größte Umzug in der Geschichte der Bundesrepublik an: Die Bundesregierung, Parlament und Bundesrat zogen von Bonn in die neue Hauptstadt des vereinten Deutschland, nach Berlin. Doch die Ministerien unterhielten weiterhin zwei Standorte. Nicht unbedingt kostenorientiert, aber wohl traditionell erhält auch das neu geschaffene Bundesdigitalministerium zwei Dienstsitze. Das bestätigte ein Sprecher des Ressorts vor Journalisten in Berlin. Dies sei „historisch gewachsen“, weil auch nachgeordnete Behörden wie die Bundesnetzagentur und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ihren Sitz in der früheren Bundeshauptstadt hätten. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet das Digitalministerium seine Amtsgeschäfte nicht digital von einem Standort in Berlin bewältigt bekommt. Stattdessen werden auch mehr als drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung Doppelstrukturen geschaffen. Abgesehen davon, dass auch ein weiteres Ministerium mit Kosten verbunden ist. Welche Kosten uns allen durch den zweiten Standort in Bonn entstehen, konnte der Sprecher nicht sagen.
Wozu ein neues Ministerium? Aufgaben wie Digitalisierung und Cybersicherheit, die bislang auf verschiedene Ministerien und das Kanzleramt verteilt waren, sollen unter dem neuen Ressortchef Karsten Wildberger von der CDU zentralisiert werden. Immerhin fällt in Berlin momentan noch keine Miete an: Ein eigenes Gebäude in Berlin gibt es noch nicht. Vorübergehend residiert man in Räumen des Innenministeriums im Stadtteil Charlottenburg.